Welches Vitamin fehlt bei PMS?

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Vitamin B6 kann PMS-Symptome lindern. Es spielt eine Rolle im Hormonhaushalt und kann so Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und andere Beschwerden positiv beeinflussen. Eine ausreichende Zufuhr unterstützt das Wohlbefinden während des Zyklus.

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PMS und Vitaminmangel: Ist es immer nur B6? Ein differenzierter Blick

Prämenstruelles Syndrom (PMS) – ein Sammelbegriff für eine Vielzahl körperlicher und psychischer Beschwerden, die im Zyklus regelmäßig vor der Menstruation auftreten. Während Vitamin B6 oft als der “PMS-Helfer” schlechthin dargestellt wird, ist die Sache komplexer. Ein Mangel an einem einzelnen Vitamin ist selten die alleinige Ursache für PMS. Vielmehr handelt es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, darunter hormonelle Schwankungen, genetische Veranlagung und individuelle Lebensstile. Dennoch können bestimmte Vitaminmängel die Symptome verschlimmern.

Vitamin B6 (Pyridoxin) spielt tatsächlich eine wichtige Rolle im Hormonhaushalt, insbesondere im Serotonin-Stoffwechsel. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der Stimmung, Schlaf und Appetit reguliert. Ein B6-Mangel kann daher zu verstärkten Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Depressionen beitragen – Symptome, die typischerweise bei PMS auftreten. Die Einnahme von B6 kann in solchen Fällen eine Linderung verschaffen, sollte aber immer im Rahmen einer ärztlichen Beratung erfolgen. Eine Selbstmedikation ist nicht ratsam.

Aber B6 ist nicht die einzige Vitamin-Schwachstelle:

  • Magnesium: Ein Magnesiummangel kann Krämpfe, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen verstärken – allesamt PMS-typische Beschwerden. Magnesium ist an über 300 enzymatischen Prozessen beteiligt und beeinflusst unter anderem die Muskelkontraktion und den Nervenimpuls. Ein Mangel sollte daher ebenfalls ärztlich abgeklärt und gegebenenfalls durch eine angepasste Ernährung oder Supplementierung ausgeglichen werden.

  • Vitamin D: Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und stärkeren PMS-Symptomen. Vitamin D spielt eine Rolle bei der Regulierung von Entzündungen und des Immunsystems, die beide im Zyklus eine Rolle spielen können. Ein Mangel kann zu einer Verstärkung von Schmerzen und Entzündungen beitragen.

  • Folsäure (Vitamin B9): Folsäure ist wichtig für die Zellteilung und -wachstum und kann indirekt die Hormonproduktion beeinflussen. Ein Mangel kann zu Müdigkeit und Stimmungsschwankungen beitragen, die auch bei PMS auftreten.

  • Vitamin E: Dieses Vitamin wirkt als Antioxidans und kann entzündungshemmende Eigenschaften haben. Ein Mangel könnte die PMS-Symptome durch Verstärkung von Entzündungen verschlimmern.

Fazit: Während ein Mangel an Vitamin B6 die PMS-Symptome verstärken kann, ist es unwahrscheinlich, dass er die alleinige Ursache ist. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Ernährung, Lebensstil und gegebenenfalls eine Supplementierung nach ärztlicher Beratung berücksichtigt, ist wichtig. Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss über potenzielle Vitaminmängel geben. Wichtig ist, sich nicht selbst zu behandeln, sondern bei anhaltenden oder starken PMS-Beschwerden einen Arzt oder Gynäkologen aufzusuchen. Dieser kann die individuellen Bedürfnisse beurteilen und eine geeignete Therapie empfehlen, die über die reine Vitaminzufuhr hinausgehen kann.