Wann ist tiefer Blutdruck gefährlich?
Wann sinkender Blutdruck zum Risiko wird: Mehr als nur Schwindel
Niedriger Blutdruck, medizinisch Hypotonie genannt, wird oft als harmlos abgetan. Viele Menschen leben jahrelang mit Werten unter dem gängigen Normwert von 120/80 mmHg, ohne Beschwerden zu verspüren. Doch wann kippt die vermeintliche Harmlosigkeit und wird niedriger Blutdruck gefährlich? Die Grenze verläuft fließender als oft angenommen und hängt stark von den individuellen Umständen ab. Während leichte Hypotonie meist nur zu Schwindel oder Schwächegefühl führt, kann ein signifikanter Blutdruckabfall lebensbedrohliche Folgen haben.
Der kritische Wert, ab dem dringender Handlungsbedarf besteht, liegt im systolischen Bereich unter 70 mmHg. Dieser Wert gibt den Druck in den Arterien an, wenn das Herz schlägt. Fällt er unter diese Marke, ist die ausreichende Durchblutung lebenswichtiger Organe wie Gehirn, Herz und Nieren nicht mehr gewährleistet. Die Folgen können schwerwiegend sein:
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Akute Gefahr durch Schockzustand: Ein drastischer Blutdruckabfall kann zu einem Schock führen. Anzeichen hierfür sind neben extrem niedrigem Blutdruck auch kalter Schweiß, Blässe, Verwirrtheit und beschleunigter Puls. Ein Schockzustand ist ein medizinischer Notfall und erfordert sofortige intensivmedizinische Behandlung.
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Langfristige Schäden durch Minderdurchblutung: Auch ein chronisch niedriger Blutdruck, der zwar nicht im Schockbereich liegt, aber dauerhaft unter 70 mmHg systolisch bleibt, schädigt die Organe. Studien zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen niedrigem Blutdruck und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Herzinsuffizienz. Die Minderdurchblutung des Herzmuskels kann zu Angina pectoris und im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt führen. Auch die Nierenfunktion kann durch die unzureichende Blutversorgung beeinträchtigt werden.
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Individuelle Risikofaktoren beachten: Neben dem absoluten Blutdruckwert spielen individuelle Faktoren eine wichtige Rolle bei der Beurteilung der Gefährlichkeit. Ältere Menschen, Patienten mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Personen, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, sind besonders gefährdet. Bei ihnen kann bereits ein moderater Blutdruckabfall schwerwiegende Folgen haben.
Was tun bei niedrigem Blutdruck?
Bei wiederkehrendem oder plötzlich auftretendem niedrigem Blutdruck, insbesondere in Verbindung mit Symptomen wie Schwindel, Schwäche, Übelkeit oder Verwirrtheit, ist eine ärztliche Abklärung unerlässlich. Der Arzt kann die Ursachen für die Hypotonie ermitteln und geeignete Maßnahmen einleiten. Selbstmedikation ist dringend abzuraten. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und kann von einfachen Lebensstiländerungen wie erhöhter Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiger Bewegung bis hin zur medikamentösen Therapie reichen.
Ignorieren Sie niedrigen Blutdruck nicht, insbesondere wenn er unter 70 mmHg systolisch fällt. Eine rechtzeitige Diagnose und Therapie können schwerwiegende Komplikationen verhindern und Ihre Gesundheit langfristig schützen.
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