Wann wird ein Tumormarker gemacht?
Tumormarker dienen nicht der Krebsfrüherkennung, sondern unterstützen die Verlaufskontrolle bei bekannter Erkrankung. Ihre Veränderung unter Therapie – beispielsweise ein Rückgang erhöhter Werte – indiziert das Ansprechen auf die Behandlung und liefert wichtige prognostische Informationen für den Arzt.
Tumormarker: Mehr als nur ein Früherkennungstest
Tumormarker sind Substanzen, die im Körper produziert werden und in erhöhter Konzentration auf das Vorhandensein eines Tumors hindeuten können. Sie werden im Blut, Urin oder anderen Körperflüssigkeiten gemessen und sind ein wichtiges Hilfsmittel in der Onkologie. Allerdings ist es entscheidend zu verstehen, dass Tumormarker nicht für die Krebsfrüherkennung geeignet sind. Ihr Haupteinsatzgebiet liegt in der Verlaufskontrolle und Prognoseabschätzung bei bereits diagnostizierter Krebserkrankung.
Warum sind Tumormarker keine zuverlässigen Früherkennungstests?
Es gibt mehrere Gründe, warum Tumormarker sich nicht für die Früherkennung eignen:
- Geringe Sensitivität und Spezifität: Viele Tumormarker können auch bei gesunden Menschen oder bei anderen Erkrankungen als Krebs erhöht sein. Umgekehrt können sie bei manchen Krebsarten auch in normalen Werten vorliegen. Das bedeutet, dass ein erhöhter Tumormarkerwert nicht zwangsläufig Krebs bedeutet und ein normaler Wert Krebs nicht ausschließt.
- Fehlende Spezifität: Viele Tumormarker sind nicht tumorspezifisch, d.h. sie können bei verschiedenen Krebsarten erhöht sein. Dies erschwert die genaue Diagnose und Lokalisation des Tumors.
- Kosten und unnötige Untersuchungen: Der Einsatz von Tumormarkern als Screening-Tool würde zu einer hohen Anzahl falsch-positiver Ergebnisse führen, was unnötige Ängste, weitere Untersuchungen und sogar invasive Eingriffe zur Folge hätte.
Der sinnvolle Einsatz von Tumormarkern: Verlaufskontrolle und Prognose
Die eigentliche Stärke von Tumormarkern liegt in der Verlaufsbeobachtung einer bereits bekannten Krebserkrankung. Hier spielen sie eine entscheidende Rolle:
- Beurteilung des Therapieansprechens: Ein signifikanter Rückgang der Tumormarkerwerte während der Therapie deutet in der Regel auf ein Ansprechen des Tumors auf die Behandlung hin. Bleiben die Werte unverändert oder steigen sie sogar an, kann dies ein Hinweis auf eine Therapieresistenz sein.
- Früherkennung von Rezidiven: Nach erfolgreicher Behandlung können Tumormarker regelmäßig kontrolliert werden, um ein mögliches Wiederauftreten (Rezidiv) der Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Ein Anstieg der Werte kann ein Warnsignal sein, das weitere Untersuchungen zur Folge hat.
- Prognoseabschätzung: Die Höhe der Tumormarkerwerte vor und während der Therapie kann dem Arzt wichtige Informationen über den wahrscheinlichen Krankheitsverlauf und die Überlebenschancen des Patienten liefern.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Tumormarker sind wertvolle Werkzeuge in der Onkologie, aber ihre Rolle ist klar definiert: Sie dienen der Verlaufskontrolle und Prognoseabschätzung bei bereits diagnostizierter Krebserkrankung. Sie sind keine geeigneten Instrumente für die Krebsfrüherkennung aufgrund ihrer mangelnden Sensitivität und Spezifität. Die Interpretation von Tumormarkerwerten sollte immer im Kontext des individuellen Patienten und unter Berücksichtigung aller klinischen Befunde erfolgen. Vertrauen Sie auf die Expertise Ihres Arztes, der die richtigen Untersuchungen für Sie veranlassen und die Ergebnisse kompetent interpretieren kann.
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