Warum geht die Halsentzündung nicht weg?

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Anhaltender Halsschmerz über zwei Wochen deutet auf eine chronische Rachenentzündung hin. Ursächlich sind nicht nur Infektionen, sondern oft auch Umweltfaktoren wie Rauchen oder Begleiterkrankungen. Eine gründliche ärztliche Abklärung ist daher unerlässlich, um die richtige Therapie einzuleiten.
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Warum geht die Halsentzündung nicht weg? Wenn der Halsschmerz anhält.

Ein kratzender Hals, Schmerzen beim Schlucken – eine Halsentzündung ist unangenehm und meist selbstlimitierend. Doch was, wenn der Halsschmerz über zwei Wochen anhält? Dann sprechen Mediziner nicht mehr von einer akuten, sondern möglicherweise von einer chronischen Rachenentzündung. Der einfache Schnupfen ist dann oft nicht mehr die Ursache. Die Gründe für einen hartnäckigen Halsschmerz sind vielfältig und erfordern eine gründliche ärztliche Untersuchung.

Akut vs. Chronisch – der entscheidende Unterschied: Eine akute Halsentzündung, meist viral bedingt, klingt in der Regel innerhalb von sieben bis zehn Tagen ab. Anhaltender Halsschmerz darüber hinaus deutet auf ein tiefergehendes Problem hin. Hierbei ist die Unterscheidung zwischen einer chronischen Pharyngitis (Rachenentzündung) und anderen Erkrankungen des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs (HNO) entscheidend.

Mögliche Ursachen für anhaltende Halsschmerzen:

  • Chronische Infektionen: Bakterien wie Streptokokken können zwar mit Antibiotika behandelt werden, aber eine unzureichende oder zu früh abgebrochene Therapie kann zu Rezidiven und letztlich einer chronischen Entzündung führen. Auch Pilzinfektionen, beispielsweise durch Candida albicans, können chronische Halsschmerzen verursachen. Diese sind oft mit einer weißlichen Beläge auf der Rachenschleimhaut verbunden.

  • Reizstoffe: Umweltfaktoren spielen eine immense Rolle. Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, trockene Raumluft und Staubbelastung reizen die empfindliche Rachenschleimhaut und halten die Entzündung aufrecht. Auch der ständige Gebrauch von Stimme (z.B. bei Lehrern oder Sängern) kann chronische Beschwerden auslösen.

  • Allergien: Allergien, insbesondere gegen Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare, können zu einer ständigen Reizung der Schleimhäute führen und somit chronische Halsschmerzen verursachen. Oft gehen damit auch Symptome wie Niesen, laufende Nase und Juckreiz einher.

  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): Magensäure, die in die Speiseröhre und den Rachen zurückfließt, kann die Schleimhaut reizen und zu chronischen Halsschmerzen führen. Oftmals treten diese Schmerzen nach dem Essen auf.

  • Postnasaler Tropfen: Ein ständiger Abfluss von Sekret aus der Nase in den Rachen kann die Schleimhaut reizen und zu chronischem Husten und Halsschmerzen führen. Oftmals ist dies mit einer verstopften Nase verbunden.

  • Autoimmunerkrankungen: In selteneren Fällen können Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder Sjögren-Syndrom zu chronischen Entzündungen der Schleimhäute führen, die sich auch im Rachen manifestieren.

Wann zum Arzt?

Ein anhaltender Halsschmerz über zwei Wochen, der mit Fieber, Schluckbeschwerden, Atemnot oder Schwellungen im Halsbereich einhergeht, erfordert unbedingt einen Arztbesuch. Der Arzt wird eine gründliche Anamnese erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen. Möglicherweise werden weitere Untersuchungen wie ein Abstrich zur Bestimmung von Erregern, Blutuntersuchungen oder eine Spiegelung des Rachens (Pharyngoskopie) notwendig.

Fazit: Ein chronischer Halsschmerz ist kein Kavaliersdelikt. Die Ursachen sind vielfältig und erfordern eine professionelle Diagnose und Behandlung. Eine frühzeitige Abklärung durch einen Arzt ist essentiell, um die richtige Therapie einzuleiten und langfristige Schäden zu vermeiden. Selbstbehandlung kann die Erkrankung verschlimmern und die Diagnose erschweren.