Warum habe ich trotz Tabletten einen hohen Blutdruck?

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Unregelmäßige Medikamenteneinnahme oder deren Absetzen schwächt die blutdrucksenkende Wirkung. Zusätzliche Faktoren wie Stress, psychische Belastungen, Substanzmissbrauch und Schmerzen beeinflussen den Blutdruck negativ. Hormonelle Veränderungen und Wechselwirkungen anderer Arzneimittel spielen ebenfalls eine Rolle.
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Hoher Blutdruck trotz Tabletteneinnahme: Ursachen und Lösungsansätze

Ein hoher Blutdruck (Hypertonie) stellt eine ernste gesundheitliche Bedrohung dar. Trotz regelmäßiger Einnahme blutdrucksenkender Medikamente kann der Blutdruck jedoch weiterhin erhöht sein. Dies ist ein ernstzunehmendes Problem, das vielfältige Ursachen haben kann. Ein einfacher „Medikamentenfehler“ ist oft nicht die alleinige Erklärung. Um die Situation zu verbessern, ist es unerlässlich, die möglichen Gründe gründlich zu untersuchen.

Unregelmäßige Einnahme oder Absetzen der Medikamente: Der offensichtlichste Grund für einen persistierenden hohen Blutdruck trotz Therapie ist die unregelmäßige Einnahme oder das eigenmächtige Absetzen der verordneten Medikamente. Auch geringfügige Abweichungen vom Therapieplan können die Wirksamkeit deutlich beeinträchtigen. Eine konsequente Einnahme gemäß ärztlicher Anweisung ist daher essentiell.

Zusätzliche Einflussfaktoren: Neben der Medikamenteneinnahme spielen zahlreiche weitere Faktoren eine Rolle bei der Blutdruckregulation. Hierzu zählen:

  • Stress und psychische Belastungen: Anhaltender Stress, Angstzustände oder Depressionen können den Blutdruck signifikant erhöhen. Stressbewältigungsmethoden wie Entspannungstechniken (z.B. Yoga, Meditation, progressive Muskelrelaxation), ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung können hier Abhilfe schaffen. Eine psychotherapeutische Begleitung kann in schweren Fällen sinnvoll sein.

  • Schmerz: Chronische Schmerzen, egal welcher Art, wirken sich negativ auf den Blutdruck aus. Eine adäquate Schmerztherapie ist daher wichtig.

  • Substanzmissbrauch: Alkohol, Nikotin und illegale Drogen beeinflussen den Kreislauf erheblich und können den Blutdruck stark in die Höhe treiben. Eine konsequente Abstinenz ist unerlässlich.

  • Ernährung: Eine ungesunde Ernährung mit hohem Natriumgehalt, gesättigten Fettsäuren und wenig Obst und Gemüse kann den Blutdruck negativ beeinflussen. Eine Ernährungsumstellung auf eine mediterrane Kost mit viel Obst, Gemüse, Fisch und Vollkornprodukten ist empfehlenswert.

  • Übergewicht und Adipositas: Übergewicht und Adipositas sind wichtige Risikofaktoren für Hypertonie und erschweren die Blutdruckkontrolle. Eine Gewichtsreduktion kann den Blutdruck positiv beeinflussen.

  • Bewegungsmangel: Regelmäßige körperliche Aktivität ist essentiell für die Blutdruckregulation. Ausreichend Bewegung senkt den Blutdruck und verbessert die Herz-Kreislauf-Gesundheit.

  • Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft, Menopause oder Schilddrüsenerkrankungen können den Blutdruck beeinflussen und die Wirkung der Medikamente verändern.

  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Viele Medikamente können mit blutdrucksenkenden Präparaten interagieren und deren Wirkung abschwächen oder verstärken. Eine umfassende Medikamentenliste ist daher unbedingt dem Arzt mitzuteilen.

Was tun, wenn der Blutdruck trotz Tabletten hoch bleibt?

Ein anhaltend hoher Blutdruck trotz Medikation erfordert unbedingt ärztliche Abklärung. Der Arzt wird die Einnahme der Medikamente überprüfen, weitere Risikofaktoren eruieren und gegebenenfalls die Therapie anpassen. Dies kann die Erhöhung der Dosis, den Wechsel des Medikaments oder die Kombination verschiedener Wirkstoffe umfassen. Zusätzlich werden weitere Untersuchungen wie EKG, Blutuntersuchungen und gegebenenfalls eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durchgeführt.

Fazit:

Ein hoher Blutdruck trotz Tabletteneinnahme ist kein Grund zur Resignation, sondern ein Anlass für eine gründliche Ursachenforschung. Durch die Zusammenarbeit mit dem Arzt, eine konsequente Medikation, Lebensstiländerungen und die Berücksichtigung aller Einflussfaktoren kann der Blutdruck effektiv reguliert und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduziert werden. Eine offene und ehrliche Kommunikation mit dem behandelnden Arzt ist dabei von entscheidender Bedeutung.