Warum hat man abends mehr Schnupfen?

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Die horizontale Schlafposition begünstigt den Rückfluss von Nasensekret in den Rachenraum. Dieser vermehrte Schleimkontakt reizt die Schleimhäute und verstärkt das Gefühl eines Schnupfens, besonders nachts. Ein trockener Husten wird oft von vermehrtem Schleim begleitet, was den Eindruck eines stärkeren Schnupfens verstärkt.
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Warum läuft einem nachts die Nase?

Der nächtliche Schnupfen, der oft verstärkt oder gar erst dann auftritt, wenn man sich ins Bett legt, ist ein häufiges Phänomen. Es ist jedoch kein Mysterium, sondern hat eine physiologische Erklärung. Die gängigste und am häufigsten zitierte Theorie liegt in der horizontalen Schlafposition.

In der liegenden Position, insbesondere beim Schlafen auf dem Rücken, verändert sich die Schwerkraftwirkung im Körper. Das Nasensekret, das normalerweise durch die natürliche Drainage abtransportiert wird, staut sich in der Nase und fließt leichter in den hinteren Rachenraum zurück. Dieser Rückfluss – und damit die Kontaktfläche des Sekret’s mit der Rachenschleimhaut – reizt die empfindlichen Schleimhäute. Diese Reizung sorgt für die verstärkte Wahrnehmung des Schnupfens, vor allem in den Nachtstunden, wenn wir weniger oft bewusst niesen oder putzen.

Zusätzlich verstärkt ein oft mit Schnupfen einhergehender, trockener Husten den Eindruck des Schnupfens. Der Hustenreiz führt zu einer verstärkten Schleimproduktion im Nasen- und Rachenraum, was den bereits vorhandenen Schleim erhöht und dadurch die Symptome verschlimmert.

Ein weiterer Faktor, der mitverantwortlich sein kann, ist die verminderte Schleimproduktion im Schlaf. Im Schlaf verlangsamt sich der gesamte Stoffwechsel, auch die Produktion von Nasensekret. Dies kann dazu führen, dass sich das vorhandene Sekret anreichert, während die Schleimproduktion nachts weniger aktiv ist und den Körper nicht in der Lage ist, das Nasensekret so effektiv abzubauen wie während der Wachphasen.

Es ist wichtig, zu betonen, dass es neben dieser physiologischen Erklärung auch andere Ursachen für Schnupfen geben kann. Allergien, Erkältungen oder andere Infektionen können ebenfalls nächtliche Schnupfensymptome verursachen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die horizontale Schlafposition und der damit verbundene Rückfluss von Nasensekret, kombiniert mit der reduzierten Schleimproduktion und eventuell einhergehendem Husten, sind die wichtigsten Faktoren, die zu einem nächtlichen Schnupfen führen. Ist der Schnupfen anhaltend oder stark, ist ein Arztbesuch ratsam, um andere mögliche Ursachen auszuschließen.