Warum ist die Periode manchmal stärker?

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Starke Regelblutungen können diverse Ursachen haben. Von Gebärmuttermyomen und -polypen über Endometriose bis hin zu Entzündungen oder selteneren Erkrankungen. Anatomische Fehlbildungen spielen ebenfalls eine Rolle. Ein Arztbesuch ist wichtig, um die Ursache abzuklären.
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Starke Periode: Wann ist ein Arztbesuch notwendig?

Starke Menstruationsblutungen, auch als Hypermenorrhoe bezeichnet, sind für viele Frauen ein belastendes Thema. Was als „stark“ empfunden wird, ist individuell unterschiedlich, aber im Allgemeinen spricht man von Hypermenorrhoe, wenn die Blutung länger als sieben Tage dauert, die Blutungsstärke die normale Menge deutlich übersteigt (mehr als 80 ml Blutverlust pro Periode) oder wenn die Blutung die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Die Ursachen für diese starken Blutungen sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Ein wichtiger Punkt ist daher: Eine starke Periode sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Selbstvermutungen können gefährlich sein, da die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache entscheidend für die Linderung der Beschwerden ist.

Mögliche Ursachen für starke Perioden:

Die Palette möglicher Ursachen ist breit gefächert:

  • Gebärmuttermyome: Gutartige Muskelknoten in der Gebärmutterwand. Ihre Größe und Lage beeinflussen die Stärke der Blutung. Große Myome können die Gebärmutterhöhle verformen und zu verstärktem Blutverlust führen.

  • Gebärmutterpolypen: Kleine, gutartige Wucherungen in der Gebärmutterschleimhaut. Auch sie können die Blutung verstärken, indem sie die Schleimhaut vergrößern und die Blutgefäße stärker durchbluten.

  • Endometriose: Eine Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Diese Herde bluten während der Periode mit, was zu stärkeren Blutungen führen kann.

  • Entzündungen: Entzündungen der Gebärmutter (Endometritis) oder der Gebärmutterhalsentzündung (Zervizitis) können zu verstärkten Blutungen führen. Diese Entzündungen können bakteriell oder viral bedingt sein.

  • Anatomische Fehlbildungen: Angeborene Fehlbildungen der Gebärmutter, wie z.B. eine Satteluterus, können die Blutungsmenge beeinflussen.

  • Gerinnungsstörungen: Seltener können auch Gerinnungsstörungen die Ursache für starke Blutungen sein.

  • Hormonschwankungen: Schwankungen im Hormonhaushalt, insbesondere im Zusammenhang mit der Menopause oder anderen hormonellen Veränderungen, können zu stärkeren Blutungen führen.

  • Intrauterinpessar (Spirale): In seltenen Fällen kann eine Spirale zu stärkeren Blutungen führen, insbesondere in den ersten Monaten nach dem Einsetzen.

Wann zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist unbedingt ratsam, wenn:

  • die Blutungen ungewöhnlich stark oder lang andauernd sind;
  • die Blutungen mit starken Schmerzen verbunden sind;
  • die Blutungen zu Anämie (Eisenmangel) führen;
  • die Blutungen nach der Menopause auftreten;
  • Sie sich allgemein unwohl fühlen.

Der Arzt wird eine umfassende Anamnese erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen. Zusätzlich können Ultraschalluntersuchungen, Blutuntersuchungen oder eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) notwendig sein, um die genaue Ursache der starken Blutungen zu diagnostizieren. Die Behandlung richtet sich dann nach der identifizierten Ursache und kann von medikamentösen Therapien bis hin zu operativen Eingriffen reichen. Vermeiden Sie Selbstmedikation und suchen Sie frühzeitig ärztlichen Rat, um Ihre Gesundheit zu schützen.