Warum sehe ich nachts verschwommen?
Nachts verschlechtert sich die Sehschärfe oft durch Blutdruckabfall oder trockene Augen. Auch unerkannte Refraktionsfehler spielen eine Rolle. Zusätzliche Faktoren wie Migräne oder Medikamenteneinnahme können die nächtliche Sehfähigkeit beeinträchtigen und unscharfe Sicht verursachen.
Nachts verschwommen sehen: Ursachen und Abhilfe
Die Sehschärfe nimmt bei vielen Menschen nachts deutlich ab. Während wir tagsüber problemlos Details erkennen, wirkt die Umgebung in der Dunkelheit oft unscharf und verschwommen. Dies ist kein ungewöhnliches Phänomen, doch die Ursachen sind vielfältig und erfordern gegebenenfalls eine ärztliche Abklärung. Ein einfacher Blutdruckabfall oder trockene Augen können genauso verantwortlich sein wie unbehandelte Sehfehler oder ernstere Erkrankungen.
Häufige Ursachen für nächtliche Sehverschlechterung:
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Myopie (Kurzsichtigkeit): Bei Kurzsichtigkeit wird das Licht vor der Netzhaut fokussiert, was tagsüber durch die Pupillenverengung oft gut kompensiert wird. In der Dunkelheit weiten sich die Pupillen, wodurch der Fokusfehler stärker zum Tragen kommt und zu unscharfem Sehen führt. Ähnliches gilt für andere Refraktionsfehler wie Hyperopie (Weitsichtigkeit) und Astigmatismus (Stabsichtigkeit). Eine professionelle Augenprüfung kann dies feststellen und mit Brille oder Kontaktlinsen korrigieren.
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Dunkeladaption: Die Anpassung der Augen an die Dunkelheit (Dunkeladaption) benötigt Zeit. Ein Mangel an Rhodopsin, dem Sehfarbstoff in den Stäbchenzellen der Netzhaut, die für das Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen zuständig sind, kann die Dunkeladaption verlangsamen und zu verschwommenem Sehen führen. Mangel an Vitamin A, welches für die Rhodopsin-Synthese essentiell ist, kann ebenfalls eine Rolle spielen.
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Trockenes Auge: Die Tränenflüssigkeit schützt die Augenoberfläche und sorgt für eine klare Sicht. Bei trockenen Augen, die nachts oft verstärkt auftreten, kann die Oberfläche der Hornhaut uneben werden, was zu verschwommenem Sehen führt. Künstliche Tränen können Linderung verschaffen.
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Blutdruckabfall: Ein niedriger Blutdruck, insbesondere im Liegen oder Sitzen, kann die Durchblutung der Augen beeinträchtigen. Dies führt zu einer verminderten Sauerstoffversorgung der Netzhaut und kann die Sehschärfe reduzieren.
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Medikamentennebenwirkungen: Viele Medikamente, darunter einige Antihistaminika, Blutdrucksenker und Beruhigungsmittel, können als Nebenwirkung eine verschwommene Sicht verursachen, besonders in der Nacht.
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Migräne: Migräneattacken können neben Kopfschmerzen auch Sehstörungen wie verschwommenes Sehen oder Flimmern hervorrufen.
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Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Diese Erkrankung betrifft die Makula, den zentralen Bereich der Netzhaut, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. AMD kann zu einer Verschlechterung des Sehvermögens führen, die sich besonders nachts bemerkbar macht.
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Katarakt (Grauer Star): Eine Eintrübung der Augenlinse, die mit zunehmendem Alter häufiger auftritt, kann ebenfalls zu verschwommenem Sehen führen, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen.
Was tun bei nächtlicher Sehverschlechterung?
Bei anhaltender oder sich verschlechternder Sehverschlechterung in der Nacht ist ein Besuch beim Augenarzt unerlässlich. Dieser kann die Ursache diagnostizieren und eine geeignete Behandlung einleiten. Selbstmedikation ist nicht ratsam.
Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf, ausgewogener Ernährung und Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum kann die allgemeine Augengesundheit und damit auch das nächtliche Sehvermögen positiv beeinflussen. Eine regelmäßige Augenuntersuchung, insbesondere im höheren Alter, ist ebenfalls empfehlenswert.
Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinen Arztbesuch. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt oder Augenarzt konsultieren.
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