Was bewirkt zu viel Östrogen beim Mann?

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Ein gestörtes Hormonverhältnis beim Mann, insbesondere ein Estradiolüberschuss, beeinträchtigt die Fortpflanzungsfähigkeit und die sexuelle Leistungsfähigkeit. Symptome reichen von verringerter Spermienproduktion bis hin zu Erektionsproblemen und verlust an Libido. Die Aufrechterhaltung des Testosteron-Estradiol-Gleichgewichts ist daher essentiell für die männliche Gesundheit.
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Zu viel Östrogen beim Mann: Wenn das hormonelle Gleichgewicht kippt

Ein ausgeglichenes Verhältnis der Geschlechtshormone ist nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer essenziell. Während Testosteron als “das männliche Hormon” gilt, spielt auch Östrogen – oft als “weibliches Hormon” bezeichnet – eine wichtige Rolle im männlichen Körper. Doch was passiert, wenn dieses sensible Gleichgewicht gestört ist und ein Östrogenüberschuss vorliegt?

Ursachen und Folgen eines erhöhten Östrogenspiegels

Ein erhöhter Östrogenspiegel, medizinisch als Hyperöstrogenismus bezeichnet, kann verschiedene Ursachen haben. Neben altersbedingten hormonellen Veränderungen spielen auch Faktoren wie Übergewicht, Stress, Alkoholkonsum, Medikamenteneinnahme und bestimmte Erkrankungen (z.B. Lebererkrankungen, Tumore) eine Rolle.

Die Folgen eines Östrogenüberschusses können vielfältig sein und sich sowohl auf die körperliche als auch die psychische Gesundheit auswirken. Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • Verminderte Spermienproduktion und Unfruchtbarkeit: Ein erhöhter Östrogenspiegel kann die Spermienproduktion in den Hoden beeinträchtigen und somit zu Unfruchtbarkeit führen.
  • Erektionsstörungen und Libidoverlust: Östrogen spielt zwar auch bei der Erektion eine Rolle, ein Überschuss kann jedoch das Gleichgewicht zu Testosteron stören und Erektionsprobleme sowie einen verminderten Sexualtrieb zur Folge haben.
  • Gynäkomastie (Brustwachstum): Ein Überschuss an Östrogen kann bei Männern zu einem Wachstum der Brustdrüsen führen, was oft mit Scham und psychischer Belastung einhergeht.
  • Weitere Symptome: Neben den genannten Symptomen können auch Gewichtszunahme, insbesondere im Bereich der Hüften und des Bauches, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen und Haarausfall auftreten.

Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Besteht der Verdacht auf einen erhöhten Östrogenspiegel, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Durch eine Blutuntersuchung kann der Hormonspiegel bestimmt und die Ursache abgeklärt werden.

Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Liegt beispielsweise Übergewicht vor, kann eine Gewichtsreduktion bereits zu einer Verbesserung des Hormongleichgewichts führen. In anderen Fällen können Medikamente zum Einsatz kommen, die den Östrogenspiegel senken oder die Wirkung von Östrogen blockieren.

Gesunder Lebensstil als Prävention

Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, einem Östrogenüberschuss vorzubeugen. Dazu zählen:

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie der Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel und übermäßigen Zuckerkonsum.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport und Bewegung fördern den Hormonhaushalt und können helfen, Übergewicht zu reduzieren.
  • Stressmanagement: Chronischer Stress wirkt sich negativ auf den Hormonhaushalt aus. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen.
  • Verantwortungsvoller Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholkonsum kann den Östrogenspiegel erhöhen.

Fazit

Ein ausgeglichenes Verhältnis der Geschlechtshormone ist essenziell für die männliche Gesundheit. Ein Östrogenüberschuss kann zu verschiedenen Symptomen führen, die die Lebensqualität beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf ein hormonelles Ungleichgewicht einen Arzt aufzusuchen und die Ursachen abklären zu lassen. Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, einem Östrogenüberschuss vorzubeugen und die Gesundheit zu erhalten.