Was ist gesünder, Nase hochziehen oder putzen?

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Entgegen der Intuition raten manche Mediziner eher zum Hochziehen als zum Schnäuzen. Denn beim Schnäuzen können Keime und Schleim in die Nasennebenhöhlen gelangen, was das Entzündungsrisiko erhöht. Das Hochziehen gilt daher als schonendere Alternative, da es die natürliche Abwehr unterstützt und die Verbreitung von Erregern potenziell reduziert.

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Nase hochziehen oder putzen? Ein Vergleich der Methoden

Die Frage, ob Nase hochziehen oder putzen gesünder ist, beschäftigt viele Menschen, insbesondere während Erkältungszeiten. Intuitiv erscheint das Schnäuzen als die hygienischere Variante, doch die Realität ist komplexer. Es gibt Argumente, die sowohl für das Hochziehen als auch für das Schnäuzen sprechen, und die beste Methode hängt stark vom individuellen Zustand und der Intensität des Schnupfens ab.

Das Schnäuzen – scheinbar effektiv, aber mit Risiken:

Beim Schnäuzen wird der Schleim mit erheblicher Kraft aus der Nase entfernt. Das ist zwar effektiv, um die Nase freizubekommen, birgt aber auch Gefahren. Der starke Druck kann Schleim und potenziell vorhandene Krankheitserreger (Viren und Bakterien) in die Nasennebenhöhlen drücken. Dies kann zu einer Sinusitis (Nebenhöhlenentzündung) führen, die mit Schmerzen, Druckgefühl und weiteren Beschwerden einhergeht. Besonders bei bereits bestehender Entzündung ist Schnäuzen daher eher kontraproduktiv und kann die Beschwerden verschlimmern. Auch das Risiko, sich selbst durch das versehentliche Verschleppen von Keimen an den Augen oder Ohren zu infizieren, ist beim Schnäuzen erhöht.

Das Hochziehen – eine sanftere Alternative, aber nicht immer ideal:

Beim Hochziehen wird der Schleim im hinteren Rachenraum verschluckt. Das mag zunächst unappetitlich erscheinen, ist aber physiologisch gesehen ein natürlicher Prozess. Der Schleim enthält Immunzellen und Antikörper, die im Verdauungstrakt unschädlich gemacht werden. Durch das Hochziehen wird der Druck auf die Nasennebenhöhlen vermieden, das Risiko einer Sinusitis reduziert und die natürliche Abwehr des Körpers unterstützt. Allerdings kann das Hochziehen bei starkem Schnupfen ineffektiv sein und zu einem unangenehmen Gefühl im Rachen führen. Auch besteht die Möglichkeit, dass der verschluckte Schleim bei empfindlichen Personen zu Übelkeit oder Erbrechen führen kann.

Fazit: Die richtige Methode wählen:

Es gibt nicht die eine, pauschal richtige Methode. Bei einem leichten Schnupfen kann das Hochziehen eine schonende und effektive Alternative zum Schnäuzen sein. Bei starkem Schleimfluss oder bestehender Nasennebenhöhlenentzündung ist das Schnäuzen jedoch oft unumgänglich, sollte aber möglichst sanft und mit beiden Nasenlöchern abwechselnd durchgeführt werden, um den Druck zu reduzieren.

Zusätzliche Tipps:

  • Ausreichend Trinken: Fördert die Flüssigkeitsbildung im Körper und verflüssigt den Schleim.
  • Nasenspülung: Eine Nasenspülung mit Salzlösung kann den Schleim lösen und die Nase befeuchten.
  • Feuchte Luft: Trockene Luft verstärkt Schnupfensymptome. Ein Luftbefeuchter kann Linderung verschaffen.
  • Bei anhaltenden Beschwerden: Sollte der Schnupfen länger als 7-10 Tage anhalten oder mit starken Schmerzen einhergehen, ist ein Arztbesuch ratsam.

Letztlich ist die Wahl zwischen Hochziehen und Schnäuzen eine individuelle Entscheidung, die von der Intensität des Schnupfens und den persönlichen Vorlieben abhängt. Achten Sie auf Ihren Körper und wählen Sie die Methode, die Ihnen die beste Linderung verschafft. Bei Unsicherheit ist der Rat eines Arztes oder Apothekers immer empfehlenswert.