Was ist, wenn die Periode nicht weggeht?

10 Sicht
Anhaltendes starkes Blutungen können verschiedene Ursachen haben, von harmlosen hormonellen Umstellungen bis hin zu selteneren, organischen Erkrankungen. Eine ausführliche ärztliche Untersuchung klärt die individuellen Gründe und ermöglicht eine gezielte Behandlung, um die Beschwerden zu lindern. Verzögerung sollte vermieden werden.
Kommentar 0 mag

Wenn die Periode nicht weggeht: Wann ein Arztbesuch dringend notwendig ist

Eine Menstruation, die länger als üblich andauert oder ungewöhnlich stark ist, ist für viele Frauen ein beunruhigender Zustand. Während leichte Schwankungen der Zykluslänge normal sind, signalisiert eine anhaltende, starke Blutung oft ein zugrunde liegendes Problem, das ärztlicher Abklärung bedarf. Einfach abzuwarten ist keine Option – eine Verzögerung der Diagnose kann zu Komplikationen führen.

Was gilt als „zu lange“ und „zu stark“?

Es gibt keine allgemeingültige Definition, da jeder Zyklus individuell ist. Als Faustregel gilt: Dauert die Menstruation länger als sieben Tage an, oder ist die Blutungsstärke so hoch, dass der normale Alltag erheblich beeinträchtigt ist (z.B. durch starkes Durchnässen mehrerer Binden oder Tampons pro Stunde, Schwindelgefühle oder Anämie-Symptome wie Müdigkeit und Blässe), sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

Mögliche Ursachen für anhaltende starke Blutungen:

Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen:

  • Hormonelle Veränderungen: Schwankungen des Hormonspiegels, beispielsweise nach der Geburt, während der Stillzeit oder in den Jahren vor den Wechseljahren, können zu verlängerten und stärkeren Blutungen führen. Auch die Einnahme oder Absetzen von hormonellen Verhütungsmitteln kann eine Rolle spielen.
  • Myome (Gebärmuttermyome): Gutartige Muskelgeschwülste in der Gebärmutterwand können zu verstärkter Blutung führen.
  • Polypen: Kleine, gutartige Wucherungen in der Gebärmutterhöhle können ebenfalls Blutungen verursachen.
  • Endometriose: Eine Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Sie kann zu starken und lang anhaltenden Blutungen führen.
  • Gerinnungsstörungen: Störungen der Blutgerinnung können zu verlängerten und stärkeren Blutungen beitragen.
  • Organische Erkrankungen: In seltenen Fällen können auch andere Erkrankungen, wie z.B. Gebärmutterkrebs oder Entzündungen im Bereich des kleinen Beckens, für anhaltende starke Blutungen verantwortlich sein.

Wichtig: Selbstdiagnose ist gefährlich!

Es ist unmöglich, die Ursache für anhaltende starke Blutungen selbst zu diagnostizieren. Viele der oben genannten Ursachen haben ähnliche Symptome. Nur eine umfassende ärztliche Untersuchung, inklusive Anamnese, körperlicher Untersuchung und gegebenenfalls Ultraschall oder anderen bildgebenden Verfahren, kann die genaue Ursache klären.

Was der Arzt unternehmen wird:

Der Arzt wird zunächst eine detaillierte Anamnese erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen. Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen wie ein Ultraschall, Bluttests (z.B. zur Bestimmung des Hämoglobins und der Gerinnungsparameter) oder eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) notwendig sein. Die Behandlung richtet sich dann nach der festgestellten Ursache und kann beispielsweise hormonelle Therapien, operative Eingriffe oder die Anpassung der Verhütungsmethode umfassen.

Fazit: Anhaltende starke Blutungen sollten niemals ignoriert werden. Ein frühzeitiger Arztbesuch ist unerlässlich, um die Ursache zu klären und eine gezielte Therapie einzuleiten. Zögern Sie nicht, sich professionelle Hilfe zu suchen, um Ihre Gesundheit zu schützen.