Was tun gegen Kopfschmerzen während der Periode?

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Zur Linderung von Regelschmerzen können rezeptfreie entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen, Naproxen oder Diclofenac eingesetzt werden. Jedoch ist es wichtig, die Dosierungshinweise zu beachten und den Konsum einzuschränken, da Überdosierungen nicht nur Nebenwirkungen verursachen, sondern auch selbst Kopfschmerzen auslösen können.

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Kopfschmerzen während der Periode: Ursachen und effektive Linderung

Kopfschmerzen während der Menstruation, auch menstruelle Migräne genannt, sind ein weitverbreitetes und oft quälendes Problem. Sie können von leichten, pulsierenden Schmerzen bis hin zu starken, invalidisierenden Migräneanfällen reichen und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Im Gegensatz zum gängigen Glauben sind diese Kopfschmerzen nicht einfach nur „Mensschmerzen im Kopf“. Sie haben komplexere Ursachen und erfordern ein differenziertes Vorgehen zur Linderung.

Ursachen des menstruellen Kopfschmerzes:

Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig erforscht, doch verschiedene Faktoren spielen eine Rolle:

  • Hormonelle Schwankungen: Der abrupte Abfall des Östrogenspiegels vor und während der Menstruation gilt als Hauptursache. Östrogen beeinflusst die Produktion von Botenstoffen im Gehirn, die an der Entstehung von Kopfschmerzen beteiligt sind. Dieser Abfall kann zu Gefäßveränderungen und Entzündungen führen, die Kopfschmerzen triggern.
  • Prostaglandine: Diese entzündungsfördernden Substanzen werden in erhöhter Menge während der Menstruation produziert und können sowohl zu Unterleibsschmerzen als auch zu Kopfschmerzen beitragen.
  • Serotonin-Mangel: Serotonin ist ein wichtiger Neurotransmitter, der unter anderem die Schmerzweiterleitung beeinflusst. Schwankungen des Serotoninspiegels im Menstruationszyklus können Kopfschmerzen begünstigen.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung für Migräne erhöht das Risiko für menstruelle Kopfschmerzen deutlich.
  • Stress: Psychischer Stress kann die Schmerzempfindlichkeit verstärken und Kopfschmerzen auslösen oder verschlimmern.

Linderung der Kopfschmerzen:

Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Kopfschmerzen und den individuellen Bedürfnissen. Es gibt verschiedene Ansätze:

  • Medikamentöse Therapie: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen sind oft die erste Wahl. Sie wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Wichtig ist die Einhaltung der Dosierungsempfehlungen und die Vermeidung von Langzeitgebrauch, da dies zu Nebenwirkungen wie Magenschmerzen oder Nierenproblemen führen kann. Bei starken Migräneanfällen können triptanhaltige Medikamente unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden. Wichtig: Bei unsicherer Dosierung oder Vorerkrankungen unbedingt ärztlichen Rat einholen!

  • Nicht-medikamentöse Maßnahmen: Diese sind oft ebenso effektiv wie Medikamente und sollten unbedingt ergänzend angewendet werden:

    • Wärme: Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad kann die Muskulatur entspannen und die Schmerzen lindern.
    • Kälte: Kühle Umschläge auf die Schläfen können bei pulsierenden Kopfschmerzen helfen.
    • Ruhe und Entspannung: Stressreduktion durch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelrelaxation ist essentiell.
    • Ausreichend Schlaf: Schlafentzug verstärkt Kopfschmerzen. Achten Sie auf ausreichend Schlaf und einen regelmäßigen Schlafrhythmus.
    • Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann die Schmerzintensität reduzieren. Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Koffein, die Kopfschmerzen triggern können.
    • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige, moderate Bewegung fördert die Durchblutung und kann die Schmerzintensität reduzieren.

Wann zum Arzt gehen:

Bei starken, anhaltenden oder sich verschlimmernden Kopfschmerzen, die durch herkömmliche Maßnahmen nicht gelindert werden können, ist ein Arztbesuch unerlässlich. Auch neue oder ungewöhnliche Kopfschmerzen sollten abgeklärt werden. Der Arzt kann die Ursache der Kopfschmerzen feststellen und eine individuelle Therapie empfehlen.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes oder Apothekers. Bei Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt konsultieren.