Was macht der Hautarzt bei einer Untersuchung?
Die dermatologische Untersuchung beginnt mit einer gründlichen visuellen Beurteilung. Haut, Kopfhaut, Nägel und Schleimhäute werden detailliert inspiziert. Charakteristische Veränderungen liefern oft unmittelbare Hinweise auf die Diagnose, sodass weitere Tests mitunter überflüssig sind. Die fachkundige Betrachtung ist hier zentral.
Blickdiagnose und mehr: Was passiert beim Hautarzt?
Ein Besuch beim Hautarzt beginnt meist mit dem, was viele Patienten als “nur Anschauen” bezeichnen. Doch dieser erste Eindruck, die visuelle Beurteilung, ist das Herzstück der dermatologischen Untersuchung und oft entscheidender als komplizierte Apparatemedizin. Der Dermatologe begutachtet dabei nicht nur die betroffene Hautstelle, sondern systematisch die gesamte Haut, die Kopfhaut, die Nägel und die Schleimhäute. Er achtet auf Rötungen, Schwellungen, Schuppen, Bläschen, Knoten, Veränderungen der Pigmentierung, Narben und viele weitere Details. Form, Größe, Farbe, Verteilung und Lokalisation der Hautveränderungen geben wichtige Hinweise auf die mögliche Diagnose. Oftmals kombiniert der erfahrene Dermatologe diese Beobachtungen mit dem vom Patienten geschilderten Krankheitsverlauf und kann so bereits eine Verdachtsdiagnose stellen.
Doch die visuelle Inspektion ist nur der erste Schritt. Je nach Befund kommen weitere Untersuchungsmethoden zum Einsatz:
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Auflichtmikroskopie (Dermatoskopie): Mit einem speziellen Mikroskop, dem Dermatoskop, kann der Arzt die Haut bis zu 40-fach vergrößert betrachten. Strukturen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, werden erkennbar und ermöglichen eine genauere Diagnose, insbesondere bei Pigmentmalen zur Früherkennung von Hautkrebs.
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Abstrich/Kultur: Bei Verdacht auf Infektionen, wie z.B. Pilzerkrankungen, kann ein Abstrich von der betroffenen Stelle entnommen und im Labor untersucht werden. So lässt sich der Erreger identifizieren und eine gezielte Therapie einleiten.
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Hautbiopsie: Für eine definitive Diagnose ist manchmal eine Gewebeprobe notwendig. Dabei wird ein kleines Stück Haut entnommen und histologisch untersucht. Diese Methode kommt vor allem bei Verdacht auf Hauttumore oder chronisch-entzündliche Hauterkrankungen zum Einsatz.
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Allergietests: Bei Verdacht auf Allergien führt der Hautarzt verschiedene Tests durch, wie z.B. den Pricktest oder den Epikutantest. Hierbei werden Allergene auf die Haut aufgebracht und die Reaktion beobachtet.
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Lichttherapie (Phototherapie): Bei bestimmten Hauterkrankungen, wie z.B. Schuppenflechte oder Neurodermitis, kann eine Behandlung mit UV-Licht hilfreich sein. Der Hautarzt berät über die verschiedenen Möglichkeiten der Phototherapie.
Neben diesen spezialisierten Verfahren spielen auch die Anamnese, also das Arzt-Patienten-Gespräch, und die körperliche Untersuchung eine wichtige Rolle. Der Dermatologe erfragt Informationen zu Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme, familiärer Belastung und den Lebensumständen des Patienten. All diese Faktoren können Einfluss auf die Hautgesundheit haben.
Der Besuch beim Hautarzt ist also mehr als nur “mal kurz draufschauen”. Es ist eine komplexe Untersuchung, die neben der visuellen Beurteilung auch verschiedene diagnostische Verfahren umfasst, um die Ursache von Hautproblemen zu identifizieren und eine passende Therapie einzuleiten. Die Kombination aus Erfahrung, spezialisierten Untersuchungsmethoden und individueller Beratung macht den Hautarzt zum Experten für die Gesundheit unserer Haut.
#Diagnose#Haut#UntersuchungKommentar zur Antwort:
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