Was passiert bei Kaliumüberschuss im Körper?

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Kaliumüberschuss manifestiert sich mitunter als Muskelschwäche, im Extremfall sogar als paralysierende Anfälle, wie bei der familiären periodischen Lähmung. Ein schwerwiegender Überschuss gefährdet zudem die Herzfunktion und kann zu gefährlichen Rhythmusstörungen führen. Vorsicht ist daher geboten.
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Kaliumüberschuss im Körper: Gefahr für Herz und Muskeln

Kalium, ein essentieller Elektrolyt, spielt eine entscheidende Rolle im menschlichen Körper. Es ist maßgeblich an zahlreichen Prozessen beteiligt, darunter der Nerven- und Muskelaktivität, dem Säure-Basen-Haushalt und der Regulation des Blutdrucks. Ein gesundes Gleichgewicht ist unerlässlich. Doch was passiert, wenn der Körper zu viel Kalium aufnimmt? Ein Kaliumüberschuss, auch Hyperkaliämie genannt, kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Im Gegensatz zu einem Mangel, der oft durch eine unzureichende Ernährung bedingt ist, resultiert ein Kaliumüberschuss meist aus Nierenfunktionsstörungen. Die Nieren sind für die Ausscheidung von Kalium aus dem Körper verantwortlich. Versagen sie, kann sich die Kaliumkonzentration im Blut gefährlich anheben. Aber auch bestimmte Medikamente, wie Diuretika, oder eine übermäßige Kaliumzufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel können zu einem Überschuss führen.

Die Symptome eines Kaliumüberschuss sind oft subtil und können leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden. In den Anfangsstadien können Müdigkeit, Muskelschwäche und Übelkeit auftreten. Eine erhöhte Kaliumkonzentration führt zu einer verminderten Erregbarkeit der Nerven und Muskeln. Diese Muskelschwäche kann sich bis hin zu lähmenden Anfällen, wie bei der familiären periodischen Lähmung, steigern.

Ein schwerwiegender Kaliumüberschuss ist besonders gefährlich für das Herz. Er kann zu ernsthaften Herzrhythmusstörungen führen, die lebensbedrohlich sind. Diese Rhythmusstörungen manifestieren sich oftmals als unregelmäßiger Herzschlag oder Herzrasen. Der Herzmuskel selbst wird durch den Kaliumüberschuss geschädigt, was zu einer verminderten Kontraktionsfähigkeit führt. Die Folge können lebensbedrohliche Herzstillstände sein.

Die Diagnose eines Kaliumüberschuss erfolgt durch einen Bluttest, der die Kaliumkonzentration im Serum misst. Eine frühzeitige Erkennung ist essenziell, da die Behandlung einen sofortigen Eingriff erfordert. Die Behandlung zielt darauf ab, die Kaliumspiegel im Blut zu senken. Das kann durch die Gabe von Medikamenten, die die Kaliumausscheidung fördern, erfolgen. In schweren Fällen ist eine Dialyse möglicherweise notwendig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Kaliumüberschuss im Körper eine ernstzunehmende Erkrankung sein kann. Die Symptome reichen von leichten Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen. Eine gute Nierenfunktion, eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung einer übermäßigen Kaliumzufuhr sind entscheidend für die Vorbeugung. Bei Verdacht auf einen Kaliumüberschuss ist die Konsultation eines Arztes zwingend erforderlich, um die richtige Diagnose und Behandlung zu gewährleisten.