Was sind Wucherungen in der Gebärmutter?
Uterusmyome: Gutartige Wucherungen in der Gebärmutter – Ursachen, Symptome und Behandlung
Uterusmyome, auch Fibromyome oder Myome genannt, sind gutartige Tumore, die aus dem Muskelgewebe der Gebärmutter (Myometrium) entstehen. Sie zählen zu den häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen im gebärfähigen Alter und betreffen schätzungsweise 20-40% aller Frauen. Obwohl die meisten Myome symptomlos bleiben und keine medizinische Intervention erfordern, können sie in einigen Fällen zu erheblichen Beschwerden führen.
Entstehung und Ursachen:
Die exakte Ursache der Myomentstehung ist bislang ungeklärt. Es wird jedoch von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Faktoren ausgegangen:
- Genetische Faktoren: Studien zeigen eine familiäre Häufung von Uterusmyomen, was auf eine genetische Prädisposition hindeutet. Bestimmte Genveränderungen scheinen das Risiko zu erhöhen.
- Hormonelle Einflüsse: Östrogen und Progesteron, die weiblichen Geschlechtshormone, spielen eine entscheidende Rolle im Wachstum der Myome. Während der Schwangerschaft und in den Jahren vor den Wechseljahren, wenn die Hormonspiegel hoch sind, wachsen Myome oft schneller. Nach den Wechseljahren, wenn die Hormonproduktion zurückgeht, schrumpfen sie in der Regel.
- Wachstumsfaktoren: Verschiedene Wachstumsfaktoren, die das Zellwachstum und die Zellteilung beeinflussen, sind an der Entstehung und dem Wachstum von Myomen beteiligt.
- Rassische Unterschiede: Frauen afrikanischer Abstammung haben ein deutlich höheres Risiko, an Uterusmyomen zu erkranken und entwickeln diese oft in größerer Anzahl und Größe.
Arten und Lokalisation:
Myome können an verschiedenen Stellen in der Gebärmutter auftreten:
- Subseröse Myome: Diese Myome wachsen auf der Außenseite der Gebärmutter.
- Intramurale Myome: Sie befinden sich in der Muskelschicht der Gebärmutterwand. Dies ist die häufigste Form.
- Submuköse Myome: Diese Myome wachsen unterhalb der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) und können in die Gebärmutterhöhle hineinragen. Diese Art von Myomen verursacht oft die stärksten Symptome.
Symptome:
Viele Frauen mit Myomen haben keine Beschwerden. Treten Symptome auf, so sind die häufigsten:
- Starke und verlängerte Menstruationsblutungen (Menorrhagien): Dies kann zu Blutarmut (Anämie) führen.
- Unterleibsschmerzen: Die Schmerzen können unterschiedlich stark ausfallen und von leichten Krämpfen bis hin zu starken, kolikartigen Schmerzen reichen.
- Druckgefühl im Unterleib: Große Myome können auf umliegende Organe drücken und zu einem Druckgefühl im Beckenbereich führen.
- Häufige Harnwegsinfektionen: Durch Druck auf die Blase.
- Verstopfung: Durch Druck auf den Darm.
- Schwierigkeiten beim Schwangerwerden (Infertilität): Submuköse Myome können die Einnistung einer befruchteten Eizelle behindern.
- Frühgeburten oder Fehlgeburten: In einigen Fällen können Myome zu Komplikationen während der Schwangerschaft führen.
Diagnose:
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine gynäkologische Untersuchung, eine Ultraschalluntersuchung (auch transvaginal) und gegebenenfalls eine Magnetresonanztomographie (MRT). Eine Hysteroskopie kann zur genaueren Beurteilung submuköser Myome notwendig sein.
Behandlung:
Die Behandlung richtet sich nach den Symptomen, dem Alter der Frau und dem Kinderwunsch. Nicht alle Myome bedürfen einer Behandlung. Mögliche Therapieoptionen sind:
- Abwarten und beobachten: Bei asymptomatischen Myomen ist oft eine regelmäßige Kontrolle ausreichend.
- Medikamentöse Therapie: Zur Linderung von Blutungen können GnRH-Analoga oder Gestagene eingesetzt werden.
- Operation: Bei starken Beschwerden oder unerfüllten Kinderwunsch kann eine operative Entfernung der Myome (Myomektomie) oder eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) notwendig sein. Moderne minimal-invasive Verfahren wie die laparoskopische oder roboterassistierte Myomektomie ermöglichen eine schonendere Operation.
Dieser Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und ersetzt nicht die Beratung durch einen Arzt oder Gynäkologen. Bei Beschwerden sollten Sie unbedingt einen Facharzt aufsuchen.
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