Was tun, wenn sich der Blutdruck mit Medikamenten nicht senken lässt?
Therapieresistente Hypertonie: Wenn der Blutdruck trotz Medikamenten hoch bleibt
Ein erhöhter Blutdruck, auch Hypertonie genannt, ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöht. Die medikamentöse Behandlung ist oft effektiv, doch in einigen Fällen bleibt der Blutdruck trotz Einnahme von Medikamenten erhöht – man spricht dann von einer therapieresistenten Hypertonie. Diese Situation erfordert eine sorgfältige und individuelle Anpassung der Therapie, da die Folgen eines unbehandelten hohen Blutdrucks gravierend sein können.
Was bedeutet therapieresistente Hypertonie?
Von therapieresistenter Hypertonie spricht man, wenn der Blutdruck trotz der Einnahme von mindestens drei verschiedenen blutdrucksenkenden Medikamenten, inklusive eines Diuretikums in adäquater Dosierung, anhaltend zu hoch bleibt. Dabei gilt ein Blutdruckwert von mindestens 140/90 mmHg als kritisch, auch wenn die individuellen Zielwerte vom Arzt je nach Risikoprofil festgelegt werden können. Die Ursachen für eine therapieresistente Hypertonie sind vielfältig und können komplex sein.
Mögliche Ursachen und Abklärung:
Die Schwierigkeit, den Blutdruck zu senken, kann verschiedene Gründe haben:
- Nicht-adhärente Medikation: Eine regelmäßige und korrekte Einnahme der verordneten Medikamente ist essentiell. Vergessen, zu niedrige Dosierung oder die Einnahme von Wechselwirkungen verursachenden Substanzen können die Wirksamkeit der Therapie beeinträchtigen.
- Sekundäre Hypertonie: In einigen Fällen liegt eine sekundäre Hypertonie vor, d.h. der hohe Blutdruck ist die Folge einer anderen Erkrankung, wie z.B. Niereninsuffizienz, Schlafapnoe, Nebennierenerkrankungen oder einer Verengung der Nierenarterien. Eine gründliche Diagnostik ist hier unerlässlich.
- Weißkittelhypertonie: Der Blutdruck steigt im Arztpraxis-Setting an, während er zu Hause normal ist. Ambulante Blutdruckmessungen über 24 Stunden (24-Stunden-Blutdruckmessung) helfen, dies zu erkennen.
- Maskierte Hypertonie: Der Blutdruck ist in der Arztpraxis normal, zu Hause jedoch erhöht. Auch hier ist die 24-Stunden-Blutdruckmessung entscheidend.
- Falsche Medikamentendosierung oder -kombination: Die Wahl der richtigen Medikamentenkombination und deren Dosierung ist entscheidend. Oft ist eine Anpassung oder ein Wechsel der Medikamente notwendig.
- Lebensstilfaktoren: Ungesunde Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Stress können die Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigen und den Blutdruck zusätzlich erhöhen.
Therapie der therapieresistenten Hypertonie:
Die Behandlung der therapieresistenten Hypertonie erfordert ein interdisziplinäres Vorgehen. Es ist wichtig, die oben genannten Ursachen auszuschließen oder zu behandeln. Zusätzliche Maßnahmen können sein:
- Anpassung der Medikation: Hinzufügen weiterer blutdrucksenkender Medikamente aus verschiedenen Wirkstoffklassen, z.B. Alpha-Blocker, Beta-Blocker, ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB) oder Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten.
- Nicht-medikamentöse Maßnahmen: Eine umfassende Lebensstiländerung mit Gewichtsreduktion, regelmäßiger körperlicher Aktivität, einer salzarmen Ernährung, Alkoholkarenz und Stressbewältigung ist unerlässlich.
- Weitere Diagnostik: Um sekundäre Ursachen auszuschließen, können weitere Untersuchungen wie Ultraschalluntersuchungen der Nierenarterien, Nierenfunktionstests oder eine Schlafapnoe-Diagnostik notwendig sein.
- Konsultation eines Spezialisten: Bei therapieresistenter Hypertonie ist die Konsultation eines Kardiologen oder Nephrologen ratsam.
Fazit:
Eine therapieresistente Hypertonie stellt eine Herausforderung dar, erfordert aber keine Resignation. Durch eine gründliche Diagnostik, eine optimierte Medikation und konsequente Berücksichtigung der Lebensstilfaktoren lässt sich der Blutdruck in vielen Fällen dennoch effektiv kontrollieren und das Risiko von Folgeerkrankungen minimieren. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Arzt ist dabei unerlässlich. Wichtig ist, die Behandlung nicht aufzugeben, sondern aktiv an der Optimierung der Therapie mitzuwirken.
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