Was verursacht schaumiges Wasser aus einem Wasserhahn?

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Schaumiges Wasser aus dem Wasserhahn entsteht meist durch im Wasser gelöste Luft. Hohe Drücke in den Leitungen halten diese gelöst, doch beim Öffnen des Hahns sinkt der Druck, die Luft wird freigesetzt und bildet kleine Bläschen, die den Schaum erzeugen.
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Schaumiges Wasser aus dem Wasserhahn: Luftblasen oder doch mehr?

Schaumiges Wasser, das aus dem Wasserhahn sprudelt, erinnert an ein frisch gezapftes Bier und kann durchaus irritierend sein. Meistens ist die Ursache harmlos und liegt in der im Wasser gelösten Luft. Doch es gibt auch Fälle, bei denen der Schaum auf ein tieferliegendes Problem hindeutet. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen und gibt Tipps, wie man vorgehen sollte.

Der häufigste Grund für schaumiges Wasser ist tatsächlich eingeschlossene Luft. Wasserleitungen stehen unter Druck, der die Luft im Wasser löst. Öffnet man den Wasserhahn, reduziert sich der Druck schlagartig. Die Luft kann nicht mehr gelöst bleiben und entweicht in Form von winzigen Bläschen, die als Schaum sichtbar werden. Dieser Schaum ist in der Regel weiß und zerfällt schnell. Besonders nach Arbeiten am Wassernetz oder bei hohem Wasserdruck kann dieses Phänomen verstärkt auftreten.

Doch was, wenn der Schaum hartnäckiger ist oder eine ungewöhnliche Färbung aufweist? Dann könnten andere Faktoren im Spiel sein:

  • Methan: In seltenen Fällen kann Methan im Grundwasser vorkommen und ins Leitungswasser gelangen. Methanhaltiges Wasser schäumt ebenfalls, der Schaum ist jedoch beständiger und kann einen leicht süßlichen Geruch aufweisen. Methan im Trinkwasser ist ein ernstzunehmendes Problem und sollte umgehend den Wasserwerken gemeldet werden.

  • Reinigungsmittelrückstände: In Haushalten mit eigener Wasserversorgung, z.B. aus einem Brunnen, können Rückstände von Reinigungsmitteln aus der Waschmaschine oder dem Geschirrspüler ins Trinkwasser gelangen. Diese Tenside erzeugen ebenfalls Schaum, der oft länger anhält und eine seifige Konsistenz hat. Hier hilft eine Überprüfung der Hausinstallation und gegebenenfalls die Installation eines Filters.

  • Wassererwärmer: Ein defekter Wassererwärmer kann ebenfalls zu schaumigem Wasser führen. Hierbei spielen oft Korrosionsprozesse eine Rolle, die auch die Wasserqualität beeinträchtigen können. Eine Überprüfung durch einen Fachmann ist in diesem Fall unerlässlich.

Was tun bei schaumigem Wasser?

  • Beobachten: Achten Sie auf die Farbe, Konsistenz und den Geruch des Schaums. Verschwindet er schnell, ist die Ursache wahrscheinlich harmlos.

  • Kontrolle anderer Zapfstellen: Tritt der Schaum nur an einem oder an allen Wasserhähnen auf? Ist letzteres der Fall, deutet dies eher auf ein Problem im Hauptwassernetz hin.

  • Wasserwerke kontaktieren: Bei anhaltendem Schaum, ungewöhnlicher Färbung oder Geruch sollten Sie die Wasserwerke informieren. Diese können die Wasserqualität überprüfen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen.

  • Fachmann hinzuziehen: Bei Verdacht auf Probleme mit der Hausinstallation, z.B. dem Wassererwärmer, sollte ein Installateur hinzugezogen werden.

Schaumiges Wasser ist also nicht immer ein Grund zur Panik. Eine genaue Beobachtung und gegebenenfalls die Kontaktaufnahme mit den Wasserwerken oder einem Fachmann schaffen Klarheit und sorgen für die Sicherheit Ihres Trinkwassers.