Was verursacht zu viel Calcium im Körper?

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Erhöhte Kalziumwerte im Blut, medizinisch Hyperkalzämie genannt, resultieren oft aus Fehlfunktionen der Nebenschilddrüsen. Auch ernährungsbedingte Ursachen, maligne Tumore oder Knochenkrankheiten können diesen Stoffwechselfehler bedingen. Eine frühzeitige Diagnose ist essentiell für die Therapie.
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Zu viel Calcium im Körper: Ursachen und Folgen der Hyperkalzämie

Erhöhte Kalziumwerte im Blut, medizinisch Hyperkalzämie genannt, sind ein ernstzunehmendes Problem, das diverse Ursachen haben kann. Häufig liegt die Fehlfunktion der Nebenschilddrüsen zugrunde, die für die Regulierung des Kalziumhaushaltes im Körper verantwortlich sind. Doch auch Ernährung, bösartige Tumore und Knochenkrankheiten können zu einem erhöhten Kalziumspiegel führen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für die erfolgreiche Behandlung.

Die Rolle der Nebenschilddrüsen

Die Nebenschilddrüsen sind winzige Drüsen, die sich hinter der Schilddrüse befinden. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Regulation des Kalziumspiegels im Blut. Über spezielle Hormone steuern sie die Aufnahme, Ausscheidung und Speicherung von Kalzium im Körper. Eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen, oft durch gutartige Tumore hervorgerufen, führt zu einer gesteigerten Kalziumausschüttung in das Blut. Auch Entzündungen oder Operationen in diesem Bereich können zu einer Dysregulation führen.

Ernährungsbedingte Ursachen

Eine übermäßige Kalziumzufuhr durch die Ernährung ist eine weitere Ursache für Hyperkalzämie. Wer über lange Zeit extrem kalziumreiche Lebensmittel zu sich nimmt, riskiert einen erhöhten Kalziumspiegel. Hierzu gehören unter anderem bestimmte Milchprodukte, Mineralwasser und Nahrungsergänzungsmittel. Doch auch andere Nährstoffe können indirekt einen Einfluss haben. Eine übermäßige Einnahme von Vitamin D, beispielsweise, kann die Kalziumresorption im Darm steigern und damit zu einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut führen.

Maligne Tumore und Knochenkrankheiten

Bösartige Tumore, insbesondere einige Formen von Krebs, können eine erhebliche Belastung für den Kalziumhaushalt darstellen. Diese Tumore produzieren Substanzen, die den Knochenabbau beschleunigen und so zu einer Freisetzung von Kalzium ins Blut führen. Zu den häufigsten Erkrankungen mit einem Zusammenhang zu Hyperkalzämie gehören unter anderem Multiple Myelome und Mammakarzinome.

Knochenkrankheiten wie beispielsweise Morbus Paget oder Osteoporose können ebenfalls zu einer Hyperkalzämie beitragen. Die Erkrankung des Knochenstoffwechsels kann zu einem erhöhten Kalziumfreisetzung führen.

Symptome und Diagnose

Hyperkalzämie zeigt sich oft durch unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Verstopfung. In schweren Fällen kann es zu Dehydratation, Herzrhythmusstörungen und Nierenfunktionsstörungen kommen.

Eine frühzeitige Diagnose ist essentiell, um die zugrundeliegenden Ursachen zu ermitteln und eine passende Therapie einzuleiten. Ein Arzt wird Blutuntersuchungen durchführen, um den Kalziumspiegel zu bestimmen und weitere medizinische Untersuchungen veranlassen, um die Ursache für die Hyperkalzämie zu identifizieren.

Behandlung und Prognose

Die Behandlung der Hyperkalzämie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Die Therapie umfasst Maßnahmen zur Reduktion des Kalziumspiegels im Blut, wie die Gabe von Flüssigkeiten, Medikamenten, die den Knochenabbau hemmen oder die Kalziumausscheidung fördern. In manchen Fällen ist eine Operation notwendig, um den Tumor oder die betroffenen Nebenschilddrüsen zu entfernen. Die Prognose hängt stark von der Ursache der Hyperkalzämie und der Effektivität der Behandlung ab. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie verbessern die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung und eine gute Prognose deutlich.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden ist immer ein Arzt aufzusuchen.