Welche Blutwerte bei dauerhafter Müdigkeit?

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Anhaltender Erschöpfungszustand? Blutuntersuchungen auf Hämoglobin, Ferritin, Schilddrüsenwerte (TSH, T3, T4) sowie die Vitaminspiegel von B12 und D geben oft Aufschluss über mögliche Ursachen. Eine umfassende ärztliche Abklärung ist unerlässlich.

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Welche Blutwerte bei dauerhafter Müdigkeit?

Dauerhafte Müdigkeit, auch chronische Erschöpfung genannt, kann vielfältige Ursachen haben. Oftmals liegt die Antwort auf die Frage nach der Ursache in einer Blutuntersuchung. Die folgenden Blutwerte sind besonders relevant, um mögliche Ursachen zu identifizieren:

1. Hämoglobin: Dieser rote Blutfarbstoff transportiert Sauerstoff im Körper. Ein niedriger Hämoglobinspiegel (Anämie) kann zu einer verminderten Sauerstoffversorgung der Organe führen und damit zu Müdigkeit, Blässe und Schwäche. Ein Mangel an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure sind häufige Ursachen für eine Anämie.

2. Ferritin: Ferritin ist ein Speicherprotein für Eisen. Ein niedriger Ferritinwert deutet auf einen Eisenmangel hin, der ebenfalls zu Anämie und damit zu Müdigkeit führen kann. Die Diagnose eines Eisenmangels sollte nicht nur auf dem Ferritinwert basieren, sondern sollte mit weiteren Untersuchungen, wie z.B. der Bestimmung des Transferrinsättigungsprozents, kombiniert werden.

3. Schilddrüsenwerte (TSH, T3, T4): Die Schilddrüse steuert den Stoffwechsel im Körper. Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Kälteempfindlichkeit und anderen Symptomen führen. Eine Messung des Schilddrüsen-stimulierenden Hormons (TSH) sowie der freien Schilddrüsenhormone T3 und T4 ist wichtig, um diese mögliche Ursache auszuschließen.

4. Vitamin B12: Vitamin B12 ist essenziell für die Blutbildung und Nervenfunktionen. Ein Mangel kann zu Anämie, Nervenschmerzen und allgemeiner Schwäche, einschließlich Müdigkeit, führen. Die Bestimmung des Vitamin B12-Spiegels im Blut ist daher sinnvoll.

5. Vitamin D: Vitamin D spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem und bei der Kalziumaufnahme. Ein Vitamin-D-Mangel kann zu einer Vielzahl von Symptomen beitragen, darunter auch Müdigkeit und Muskelschmerzen. Die Messung des Vitamin-D-Spiegels ist somit eine weitere relevante Untersuchung.

Wichtig: Diese Liste ist nicht abschließend. Dauerhafte Müdigkeit kann durch zahlreiche weitere Faktoren verursacht werden, wie z.B. Schlafstörungen, psychische Erkrankungen, bestimmte Medikamente oder chronische Erkrankungen. Eine umfassende ärztliche Abklärung und Anamnese sind unerlässlich, um die zugrundeliegende Ursache zu identifizieren und die richtige Behandlung einzuleiten. Die Interpretation von Blutwerten sollte ausschließlich in Zusammenarbeit mit einem Arzt erfolgen. Selbstdiagnosen sind gefährlich und können zu falschen Schlüssen und einer unangemessenen Behandlung führen. Ein Arzt kann die Blutwerte in den Kontext der individuellen Symptome und der gesamten gesundheitlichen Situation stellen.