Welche Krankheiten lösen Gelenkschmerzen aus?

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Gelenkschmerzen, auch Arthralgien genannt, können vielfältige Ursachen haben. Neben den bekannten Gelenkerkrankungen Arthrose und Arthritis spielen auch Stoffwechselerkrankungen wie Gicht und Hämochromatose eine Rolle. Nicht zu vergessen sind Infektionen, die ebenfalls Gelenkschmerzen verursachen können. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die passende Behandlung einzuleiten.

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Gelenkschmerzen: Ein vielschichtiges Symptom mit vielfältigen Ursachen

Gelenkschmerzen, medizinisch Arthralgien genannt, sind ein weit verbreitetes und oft quälendes Symptom, dessen Ursache nicht immer sofort ersichtlich ist. Die Schmerzen können von leicht bis stark variieren, von stechend bis dumpf sein und verschiedene Gelenke gleichzeitig oder nacheinander betreffen. Ein umfassendes Verständnis der möglichen Auslöser ist daher essentiell für eine effektive Diagnostik und Therapie.

Die Palette der möglichen Krankheitsbilder, die Gelenkschmerzen verursachen, ist breit gefächert und reicht von degenerativen Erkrankungen über entzündliche Prozesse bis hin zu systemischen Leiden. Im Folgenden werden einige wichtige Ursachen näher beleuchtet:

1. Degenerative Gelenkerkrankungen:

  • Arthrose (Osteoarthrose): Diese altersbedingte Erkrankung führt zum Abbau des Knorpels in den Gelenken, was zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen führt. Besonders betroffen sind häufig die Knie-, Hüft-, Hand- und Fingergelenke. Die Schmerzen verstärken sich meist bei Belastung und nehmen in Ruhe wieder ab.

  • Osteochondrose: Hierbei handelt es sich um eine Störung des Knorpelwachstums in den Gelenken, die ebenfalls zu Schmerzen und Funktionsstörungen führen kann. Sie tritt vorwiegend im jungen Erwachsenenalter auf.

2. Entzündliche Gelenkerkrankungen:

  • Rheumatoide Arthritis (RA): Diese Autoimmunerkrankung führt zu einer chronischen Entzündung der Gelenkinnenhaut, was zu starken Schmerzen, Schwellungen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen führt. Im Gegensatz zur Arthrose sind die Schmerzen oft auch in Ruhe vorhanden.

  • Psoriasis-Arthritis: Bei dieser Erkrankung treten Gelenkschmerzen im Zusammenhang mit Schuppenflechte (Psoriasis) auf. Die betroffenen Gelenke sind oft entzündet und geschwollen.

  • Gicht: Diese Stoffwechselerkrankung ist durch eine erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut gekennzeichnet. Die Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken ab und verursachen dort heftige, meist plötzlich einsetzende Schmerzen, Schwellungen und Rötungen (Gichtanfall). Das Großzehengrundgelenk ist häufig betroffen.

3. Stoffwechselerkrankungen:

  • Hämochromatose: Bei dieser Erkrankung lagert sich zu viel Eisen im Körper ab, was zu Schäden an verschiedenen Organen, einschließlich der Gelenke, führen kann.

  • Morbus Wilson: Eine seltene Erkrankung, bei der sich zu viel Kupfer im Körper anlagert und zu Gelenkbeschwerden führen kann.

4. Infektiöse Ursachen:

  • Septische Arthritis: Eine bakterielle Infektion des Gelenks, die zu starken Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Fieber und Bewegungseinschränkungen führt. Diese Erkrankung ist ein medizinischer Notfall und bedarf sofortiger Behandlung.

  • Lyme-Borreliose: Die durch Zecken übertragene Infektion kann in einigen Fällen Gelenkschmerzen verursachen, oft wandert der Schmerz von Gelenk zu Gelenk.

5. Weitere Ursachen:

Neben den genannten Ursachen können auch andere Faktoren Gelenkschmerzen auslösen, darunter:

  • Überlastung und Verletzungen: Sportverletzungen, Übergewicht, Fehlbelastungen.
  • Tumore: Gelenkschmerzen können auch ein Symptom für Tumore sein.
  • Medikamentennebenwirkungen: Bestimmte Medikamente können Gelenkschmerzen als Nebenwirkung haben.
  • Fibromyalgie: Eine chronische Schmerzerkrankung, die sich durch weitverbreitete Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen auszeichnet.

Fazit:

Gelenkschmerzen sind ein unspezifisches Symptom, das auf eine Vielzahl von Erkrankungen hinweisen kann. Eine genaue Diagnosestellung ist daher unerlässlich, um die richtige Behandlung einzuleiten. Bei anhaltenden oder starken Gelenkschmerzen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Therapie zu finden. Die Selbstmedikation sollte vermieden werden.