Welche Menschen sind sturzgefährdet?

6 Sicht
Stürze und die damit verbundene Angst sind ein ernstzunehmendes Problem. Besonders gefährdet sind Personen mit Osteoporose, Parkinson, Schlaganfällen, Blutdruckproblemen und Demenz. Vorherige Stürze und Verletzungen verstärken die Angst vor weiteren. Präventive Maßnahmen sind entscheidend.
Kommentar 0 mag

Sturzgefährdung: Risikofaktoren und Prävention

Stürze und die damit verbundene Angst sind ein weit verbreitetes und ernstzunehmendes Problem, das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Viele Faktoren erhöhen das Risiko, zu stürzen. Die Identifizierung und Berücksichtigung dieser Risikofaktoren ist entscheidend für die Prävention von Stürzen und die Erhaltung der Unabhängigkeit im Alter.

Wer ist besonders gefährdet?

Mehrere Faktoren erhöhen das Sturzrisiko. Zu den häufigsten Risikogruppen gehören:

  • Personen mit chronischen Erkrankungen: Erkrankungen wie Osteoporose, Parkinson, Schlaganfälle, Herz-Kreislauf-Probleme (insbesondere Bluthochdruck) und Demenz schwächen die Knochen, beeinträchtigen die Beweglichkeit, das Gleichgewicht oder die kognitive Funktion und erhöhen dadurch das Sturzrisiko erheblich.
  • Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelkraft, die Reaktionsfähigkeit und das Gleichgewicht ab, was zu einer erhöhten Sturzanfälligkeit führt. Die Sensibilität für Veränderungen des Gleichgewichts oder des Sehvermögens nimmt zu.
  • Vorherige Stürze und Verletzungen: Besonders relevant ist die Erfahrung von vorherigen Stürzen. Die damit verbundenen Schmerzen, Ängste und Einschränkungen führen oft zu einer Vermeidung von Aktivitäten, die das Gleichgewicht und die Bewegung erfordern. Diese Vermeidungsstrategie verstärkt die Sturzängste und führt zu einem Teufelskreis.
  • Medikamente: Zahlreiche Medikamente, insbesondere bestimmte Blutdrucksenker, Beruhigungsmittel, Schmerzmittel und Antidepressiva, können die Reaktionsfähigkeit, das Gleichgewicht oder die Konzentration beeinträchtigen. Hier ist eine ausführliche Beratung mit dem behandelnden Arzt wichtig.
  • Umgebungsfaktoren: Eine unpassende oder ungesicherte Umgebung – ungeeignete Beleuchtung, fehlende Geländer, Stolperfallen wie lose Teppiche oder Kabel – kann das Sturzrisiko signifikant erhöhen.
  • Sehstörungen: Schlecht korrigierte Sehprobleme können zu Ungeschicklichkeit und Koordinationsstörungen führen und so das Sturzrisiko erhöhen.
  • Fuss- und Schuhprobleme: Schuhe ohne ausreichenden Halt, schlecht angepasste Schuhe oder Fussdeformitäten können ebenfalls zum Stolpern und Stürzen führen.

Prävention ist der Schlüssel!

Die Prävention von Stürzen erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise. Dabei sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Regelmäßige Bewegung: Krafttraining, Gleichgewichtsübungen und Ausdauertraining stärken Muskeln und verbessern die Balance, wodurch die Sturzanfälligkeit deutlich verringert werden kann.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist für die Knochen- und Muskelgesundheit essentiell und spielt eine wichtige Rolle bei der Sturzprävention.
  • Medikamentenkontrolle: Eine regelmässige Überprüfung der Medikamenteneinnahme durch den Arzt ist wichtig, um mögliche Wechselwirkungen oder negative Auswirkungen auf die Balance zu identifizieren.
  • Sicherheitsmaßnahmen im Haushalt: Die Wohnung auf Stolperfallen zu überprüfen und Stolperfallen zu beseitigen ist essentiell. Sicherheitsgriffe im Bad und bei Treppen sowie ausreichend Licht sind unabdingbar.
  • Regelmäßige Arztbesuche: Kontrollen bei Arzt und Physiotherapeuten zur Überprüfung der Gesundheit, der Medikamenteneinnahme und der Beweglichkeit sind sehr wichtig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine frühzeitige Erkennung von Risikofaktoren und die Implementierung präventiver Maßnahmen essentiell sind, um Stürzen vorzubeugen und die Lebensqualität von gefährdeten Personen zu erhalten. Eine Zusammenarbeit zwischen Betroffenen, Angehörigen, Ärzten und Therapeuten ist entscheidend für den Erfolg.