Welche Ursachen können zu niedriger Blutdruck haben?
Ein diastolischer Blutdruck unter 60 mmHg signalisiert potenziell einen zu niedrigen Blutdruck. Die Bandbreite möglicher Ursachen reicht von harmlosen physiologischen Variationen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen, die ärztlicher Abklärung bedürfen. Eine individuelle Diagnose ist unerlässlich.
Niedriger Blutdruck (Hypotonie): Ursachen und mögliche Folgen
Ein niedriger Blutdruck, medizinisch Hypotonie genannt, liegt vor, wenn die Blutdruckwerte unterhalb eines bestimmten Bereichs liegen. Als Richtwert gilt ein diastolischer Wert unter 60 mmHg, allerdings muss die individuelle Konstitution berücksichtigt werden. Viele Menschen haben von Natur aus einen niedrigeren Blutdruck, ohne dass dies gesundheitliche Probleme verursacht. Treten jedoch Symptome wie Schwindel, Schwäche oder Sehstörungen auf, sollte die Ursache abgeklärt werden. Die möglichen Gründe für eine Hypotonie sind vielfältig und reichen von harmlos bis bedrohlich.
Physiologische Ursachen:
- Konstitutionelle Hypotonie: Manche Menschen haben genetisch bedingt einen niedrigeren Blutdruck, ohne dass dies Krankheitswert hat. Sie sind meist beschwerdefrei und benötigen keine Behandlung.
- Dehydration: Flüssigkeitsmangel, etwa durch unzureichendes Trinken, starkes Schwitzen oder Durchfall, kann den Blutdruck senken.
- Längere Bettruhe/Immobilität: Nach längerer Bettlägerigkeit kann es beim Aufstehen zu einem Blutdruckabfall kommen (orthostatische Hypotonie).
- Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft sinkt der Blutdruck häufig physiologisch ab.
- Wärmeeinwirkung: Hohe Temperaturen können zu einer Erweiterung der Blutgefäße und damit zu niedrigem Blutdruck führen.
- Nach dem Essen (postprandiale Hypotonie): Besonders bei älteren Menschen kann es nach dem Essen zu einem Blutdruckabfall kommen.
Medikamentös bedingte Hypotonie:
Verschiedene Medikamente können als Nebenwirkung einen niedrigen Blutdruck verursachen. Dazu gehören unter anderem:
- Blutdrucksenker: Diese Medikamente sind zur Senkung des Blutdrucks gedacht, können aber bei manchen Patienten zu einer Überdosierung führen.
- Diuretika (Wassertabletten): Sie fördern die Ausscheidung von Flüssigkeit und können so den Blutdruck senken.
- Antidepressiva: Einige Antidepressiva können als Nebenwirkung einen niedrigen Blutdruck verursachen.
- Medikamente zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen: Auch diese Medikamente können den Blutdruck beeinflussen.
Erkrankungen als Ursache für niedrigen Blutdruck:
Niedriger Blutdruck kann auch ein Symptom verschiedener Erkrankungen sein, darunter:
- Herzinsuffizienz (Herzschwäche): Das Herz kann nicht mehr ausreichend Blut pumpen.
- Herzklappenerkrankungen: Defekte Herzklappen können den Blutfluss beeinträchtigen.
- Nervenschäden (Neuropathie): Schäden an den Nerven, die die Blutgefäße steuern, können zu einem Blutdruckabfall führen. Dies tritt häufig bei Diabetes mellitus auf.
- Hormonelle Störungen: Erkrankungen der Schilddrüse oder der Nebennieren können den Blutdruck beeinflussen.
- Infektionen (Sepsis): Schwere Infektionen können zu einem lebensbedrohlichen Blutdruckabfall führen.
- Allergische Reaktionen (anaphylaktischer Schock): Eine schwere allergische Reaktion kann einen massiven Blutdruckabfall auslösen.
Fazit:
Niedriger Blutdruck kann harmlose Ursachen haben, aber auch ein Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein. Treten Symptome wie Schwindel, Schwäche, Sehstörungen oder Ohnmacht auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls eine geeignete Therapie einzuleiten. Eine Selbstbehandlung ist nicht ratsam. Nur eine individuelle Diagnose kann Aufschluss über die zugrunde liegende Problematik geben.
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