Welcher Scheidengeruch ist normal?

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Vaginalausfluss ist ein natürliches Phänomen und seine Beschaffenheit variiert. Ein geruchsneutraler, klarer bis milchiger Ausfluss ist üblich. Leicht säuerliche oder dezente Aromen sind ebenfalls keine Anomalie. Vielmehr beeinflussen diverse Faktoren das individuelle Geruchsprofil. Änderungen sollten jedoch ärztlich abgeklärt werden.

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Welcher Scheidengeruch ist normal? Die feine Balance im Intimbereich

Vaginalausfluss ist ein natürlicher und wichtiger Bestandteil der weiblichen Gesundheit. Er dient der Selbstreinigung der Vagina und hält sie feucht und gesund. Die Menge, Konsistenz und der Geruch des Ausflusses können jedoch variieren und sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Während ein geruchsneutraler oder leicht säuerlicher Ausfluss meist unbedenklich ist, können starke oder ungewöhnliche Gerüche auf eine Infektion oder ein Ungleichgewicht hindeuten. Dieser Artikel klärt auf, welcher Scheidengeruch als normal gilt und wann ein Arztbesuch ratsam ist.

Der “normale” Vaginalgeruch:

Die Vagina beherbergt ein komplexes Ökosystem aus verschiedenen Bakterien, vor allem Laktobazillen. Diese produzieren Milchsäure, die den pH-Wert der Vagina im sauren Bereich hält und so das Wachstum schädlicher Bakterien hemmt. Dieser saure pH-Wert ist verantwortlich für den typischen, leicht säuerlichen Geruch, der oft mit “joghurtartig” oder “moschusartig” beschrieben wird. Dieser Geruch ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Viele Frauen nehmen ihn selbst kaum wahr.

Einflussfaktoren auf den Vaginalgeruch:

Verschiedene Faktoren können den Vaginalgeruch beeinflussen, ohne dass eine Erkrankung vorliegt:

  • Menstruationszyklus: Während des Zyklus verändert sich der Hormonhaushalt, was sich auch auf den Ausfluss und seinen Geruch auswirken kann. Kurz vor und während der Menstruation kann der Geruch intensiver sein.
  • Sexuelle Aktivität: Sperma hat einen alkalischen pH-Wert, der den natürlichen pH-Wert der Vagina vorübergehend verändert und den Geruch beeinflussen kann.
  • Ernährung: Eine stark gewürzte Ernährung oder der Konsum bestimmter Lebensmittel wie Knoblauch oder Spargel kann sich auch auf den Geruch des Ausflusses auswirken.
  • Hygiene: Übertriebene Hygiene, z.B. durch Spülungen oder parfümierte Seifen, kann das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora stören und zu unangenehmen Gerüchen führen.

Wann zum Arzt?

Während leichte Schwankungen im Geruch normal sind, sollten bestimmte Veränderungen ärztlich abgeklärt werden:

  • Fischiger Geruch: Ein stark fischiger Geruch, besonders in Verbindung mit einem gräulichen, dünnflüssigen Ausfluss, kann auf eine bakterielle Vaginose hindeuten.
  • Juckreiz und Brennen: In Kombination mit einem ungewöhnlichen Geruch können Juckreiz und Brennen im Intimbereich auf eine Infektion wie einen Pilz oder eine Geschlechtskrankheit hinweisen.
  • Veränderte Farbe und Konsistenz des Ausflusses: Ein grünlicher, schaumiger oder ungewöhnlich dicker Ausfluss, begleitet von einem unangenehmen Geruch, sollte immer von einem Arzt untersucht werden.

Fazit:

Ein leichter, säuerlicher Geruch ist ein Zeichen für eine gesunde Vaginalflora. Starke oder ungewöhnliche Gerüche, insbesondere in Verbindung mit anderen Symptomen, sollten jedoch ernst genommen und von einem Arzt abgeklärt werden. Vermeiden Sie übertriebene Hygiene und greifen Sie stattdessen auf milde, pH-neutrale Waschlotionen zurück, um das natürliche Gleichgewicht im Intimbereich zu erhalten. Bei Unsicherheiten bezüglich des Vaginalgeruchs ist der Gang zum Frauenarzt immer der richtige Weg.