Welches Hormon fehlt bei starkem Schwitzen?

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Sinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren können zu Hitzewallungen führen. Da die Eierstöcke weniger Östrogen produzieren, gerät die Temperaturregulation des Körpers aus dem Gleichgewicht. Dieses Hormon ist normalerweise für viele Körperfunktionen verantwortlich, sein Mangel führt zu unangenehmen Hitzewallungen, die das tägliche Leben beeinträchtigen können.

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Starkes Schwitzen: Ist ein Hormonmangel die Ursache?

Übermäßiges Schwitzen, medizinisch Hyperhidrose genannt, kann viele Ursachen haben. Während oft harmlose Auslöser wie Hitze, Stress oder körperliche Anstrengung dahinterstecken, kann in manchen Fällen auch ein Hormonungleichgewicht eine Rolle spielen. Dieser Artikel beleuchtet den Zusammenhang zwischen Hormonen und starkem Schwitzen und geht auf die Frage ein, welches Hormon bei übermäßigem Schwitzen fehlen könnte.

Die Wechseljahre und der Östrogenmangel:

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, sind sinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren eine häufige Ursache für Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche. Der Körper verliert seine fein abgestimmte Temperaturregulation, was zu plötzlichen Hitzeempfindungen und starkem Schwitzen führt. Östrogen spielt aber nicht nur bei der Temperaturregulation eine Rolle, sondern beeinflusst auch andere Prozesse im Körper, die indirekt zu Schwitzen führen können, wie z.B. den Stoffwechsel und die emotionale Stabilität.

Schilddrüsenhormone und Hyperhidrose:

Eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) kann ebenfalls zu vermehrtem Schwitzen führen. Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 kurbeln den Stoffwechsel an. Ein erhöhter Stoffwechsel erzeugt mehr Wärme, die der Körper durch Schwitzen abführen muss. In diesem Fall fehlt also kein Hormon, sondern es ist im Überschuss vorhanden. Umgekehrt kann eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zwar zu anderen Symptomen führen, aber in der Regel nicht zu übermäßigem Schwitzen.

Weitere hormonelle Einflüsse:

Neben Östrogen und Schilddrüsenhormonen können auch andere Hormone das Schwitzen beeinflussen:

  • Diabetes: Blutzuckerschwankungen, insbesondere Hypoglykämie (Unterzuckerung), können zu Schweißausbrüchen führen. Hier ist nicht der Mangel eines Hormons, sondern die gestörte Regulation des Blutzuckers durch Insulin die Ursache.
  • Phäochromozytom: Dieser seltene Tumor der Nebenniere produziert vermehrt Adrenalin und Noradrenalin, was zu starkem Schwitzen, Herzrasen und Bluthochdruck führen kann.
  • Wachstumshormon: Auch ein Überschuss an Wachstumshormon kann zu vermehrtem Schwitzen beitragen.

Fazit:

Starkes Schwitzen kann ein Symptom verschiedener hormoneller Ungleichgewichte sein. Während in den Wechseljahren ein Östrogenmangel die Hauptursache für Hitzewallungen und Schweißausbrüche ist, können auch andere hormonelle Störungen, wie eine Schilddrüsenüberfunktion oder Blutzuckerschwankungen bei Diabetes, zu vermehrtem Schwitzen führen. Wichtig ist, die Ursache des übermäßigen Schwitzens durch eine ärztliche Untersuchung abzuklären, um eine gezielte Behandlung einzuleiten. Selbstbehandlung basierend auf Vermutungen über Hormonmangel ist nicht ratsam und kann sogar gefährlich sein.