Welches Mittel bei aktinischer Keratose?

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Bei leichter aktinischer Keratose, die durch wenige betroffene Stellen gekennzeichnet ist, wird Tirbanibulin zur topischen Behandlung eingesetzt. Typische Symptome in diesem frühen Stadium sind kleine, raue und leicht rötliche Hautveränderungen, die eher fühlbar als sichtbar sind.

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Aktische Keratose: Behandlungsoptionen im Überblick

Aktinische Keratosen (AK) sind eine häufige, durch Sonnenlicht induzierte Hauterkrankung, die sich als raue, schuppige oder verkrustete Flecken auf sonnenexponierten Hautstellen manifestiert. Die Behandlung hängt stark vom Ausmaß und Schweregrad der Erkrankung ab. Ein “One-size-fits-all”-Ansatz existiert nicht, die Wahl der Therapie wird individuell im Gespräch mit einem Dermatologen getroffen.

Leichte Aktische Keratose:

Bei leichter AK, charakterisiert durch wenige, kleine und oberflächliche Veränderungen, kommen verschiedene topische Behandlungen in Betracht. Tirbanibulin, wie bereits erwähnt, ist ein relativ neues Mittel, das sich als effektiv erwiesen hat. Es handelt sich um einen topischen Inhibitoren der Tubulin-Polymerisation, der das Wachstum der betroffenen Zellen hemmt. Die Anwendung ist einfach, jedoch ist die Behandlungsdauer und die Notwendigkeit von Folgebehandlungen individuell zu bestimmen.

Neben Tirbanibulin bieten sich weitere topische Optionen an:

  • Imiquimod: Ein Immunmodulator, der das körpereigene Immunsystem stimuliert, um die AK-Zellen zu bekämpfen. Die Anwendung erfolgt mehrmals wöchentlich über einen bestimmten Zeitraum. Nebenwirkungen können Rötungen, Juckreiz und Entzündungen sein.

  • Diclofenac: Ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), das entzündungshemmend wirkt und das Zellwachstum hemmt. Es wird ebenfalls topisch angewendet.

  • 5-Fluorouracil (5-FU): Eine topische Chemotherapie, die das Zellwachstum hemmt. Sie kann zu stärkeren Nebenwirkungen wie Rötungen, Entzündungen und Schmerzen führen als die oben genannten Optionen.

Moderat bis schwere Aktische Keratose:

Bei einem ausgedehnteren Befall oder bei Verdacht auf eine tiefer reichende Veränderung, sind oft aggressivere Behandlungsmethoden notwendig:

  • Photodynamische Therapie (PDT): Hierbei wird eine photosensibilisierende Substanz auf die betroffenen Stellen aufgetragen, die dann mit einer speziellen Lichtquelle aktiviert wird. Dies führt zur Zerstörung der AK-Zellen.

  • Kryotherapie (Kryochirurgie): Die AK-Zellen werden durch Einfrieren mit flüssigem Stickstoff zerstört.

  • Chirurgische Entfernung: Bei einzelnen, größeren oder verdächtigen Läsionen kann eine chirurgische Entfernung (z.B. Kürettage) notwendig sein. Die entfernten Gewebeproben werden histologisch untersucht, um das Vorliegen einer aktinischen Keratose zu bestätigen und das Ausschluss eines möglichen Hautkrebses zu gewährleisten.

Prävention:

Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von AK ist konsequenter Sonnenschutz:

  • Vermeidung intensiver Sonnenbestrahlung, insbesondere zwischen 11 und 15 Uhr.
  • Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder höher).
  • Tragen von Schutzkleidung wie Hüten und langärmeligen Hemden.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine ärztliche Beratung. Bei Verdacht auf eine aktinische Keratose ist unbedingt ein Dermatologe aufzusuchen, um eine Diagnose zu stellen und die passende Therapie zu finden. Nur ein Arzt kann die individuelle Behandlungsempfehlung auf Grundlage der klinischen Untersuchung und des Schweregrades der Erkrankung festlegen.