Wie äußert sich Vitamin-B12-Mangel bemerkbar?

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Vitamin-B12-Mangel kann zu Nervenschäden führen, die sich in Kribbeln, Gefühlsverlust, Muskelschwäche und Gangstörungen äußern. Schwere Fälle können Verwirrung und Demenz verursachen.

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Unsichtbarer Mangel – Wie sich ein Vitamin-B12-Mangel bemerkbar macht

Ein Mangel an Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, entwickelt sich oft schleichend und unbemerkt. Die Symptome sind vielfältig und unspezifisch, was eine frühzeitige Diagnose erschwert. Oft werden sie zunächst anderen Erkrankungen zugeschrieben, was die Bedeutung einer gründlichen ärztlichen Abklärung unterstreicht. Ein B12-Mangel kann weitreichende Folgen haben, da Cobalamin essentiell für die Bildung von roten Blutkörperchen und die Funktion des Nervensystems ist.

Neurologische Symptome: Die wohl markantesten Anzeichen eines B12-Mangels betreffen das Nervensystem. Diese können von leichten, kaum wahrnehmbaren Beschwerden bis hin zu schweren neurologischen Schädigungen reichen. Häufig auftretende Symptome sind:

  • Periphere Neuropathie: Dies äußert sich in Kribbeln, Taubheitsgefühlen (Parästhesien) und Brennen in Händen und Füßen. Diese Empfindungen können sich in den Armen und Beinen ausbreiten und mit zunehmender Schwere des Mangels stärker werden. Ein Gefühl von “Ameisenlaufen” ist ein typisches Beispiel.
  • Muskelschwäche: Ein B12-Mangel kann zu einer zunehmenden Muskelschwäche führen, die sich in Schwierigkeiten bei alltäglichen Bewegungen wie Treppensteigen oder Gehen manifestiert. Auch feinmotorische Fähigkeiten können beeinträchtigt sein.
  • Gangstörungen: Die Muskelschwäche und die Neuropathie führen oft zu Unsicherheit beim Gehen und Koordinationsstörungen. Betroffene können einen unsicheren Gang entwickeln und stürzen.
  • Ataxie: In fortgeschrittenen Stadien kann eine Ataxie auftreten, eine Störung der Bewegungskoordination, die sich in unkontrollierten Bewegungen und Gleichgewichtsproblemen zeigt.
  • kognitive Beeinträchtigung: Ein schwerer Vitamin-B12-Mangel kann zu erheblichen kognitiven Problemen führen. Dies reicht von Konzentrationsstörungen, Gedächtnisverlust und Verwirrtheitszuständen bis hin zu Depressionen und in extremen Fällen sogar zu einer Demenz, die der Alzheimer-Demenz ähneln kann. Diese neurologischen Schäden sind oft irreversibel, wenn der Mangel nicht rechtzeitig behoben wird.

Hämatologische Symptome: Neben den neurologischen Symptomen kann ein B12-Mangel auch Auswirkungen auf das Blutbild haben:

  • Megaloblastäre Anämie: Hierbei werden ungewöhnlich große, unreife rote Blutkörperchen (Megaloblasten) gebildet. Dies führt zu einer verminderten Sauerstofftransportkapazität des Blutes und kann zu Müdigkeit, Blässe, Kurzatmigkeit und Herzrasen führen.

Weitere Symptome:

  • Glossitis: Eine Entzündung der Zunge, die sich durch Rötung, Schwellung und Geschmacksverlust äußert.
  • Mundtrockenheit: Ein trockener Mund kann ebenfalls ein Hinweis sein.

Wichtig: Die Symptome eines Vitamin-B12-Mangels sind nicht spezifisch und können auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Daher ist eine ärztliche Untersuchung unerlässlich, um die Ursache der Beschwerden zu klären und einen möglichen B12-Mangel festzustellen. Eine einfache Blutuntersuchung kann den Vitamin-B12-Spiegel bestimmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um irreversible neurologische Schäden zu vermeiden. Die Behandlung besteht in der Regel in der Gabe von Vitamin B12-Spritzen oder -Tabletten. Die Dosierung und Behandlungsdauer werden individuell vom Arzt festgelegt.