Wie äußert sich zu viel Kalium im Körper?

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Überschüssiges Kalium manifestiert sich oft zunächst unspezifisch mit Magen-Darm-Problemen wie Krämpfen und Durchfall. Muskelkraftverlust, gepaart mit kognitiven Beeinträchtigungen wie Verwirrtheit oder Unruhe, können hinzukommen. Im Extremfall drohen gefährliche Herzrhythmusstörungen.
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Zu viel Kalium: Wenn ein essentieller Nährstoff zur Gefahr wird

Kalium ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff, essentiell für die Funktion von Nerven, Muskeln und Herz. Ein ausgewogener Kaliumspiegel ist entscheidend für die Gesundheit. Doch ein Überschuss, eine Hyperkaliämie, kann schwerwiegende Folgen haben. Im Gegensatz zu einem Kaliummangel, der eher schleichend verläuft, macht sich eine Hyperkaliämie oft schneller und deutlicher bemerkbar, wenngleich die initialen Symptome unspezifisch sind und leicht übersehen werden können.

Die ersten Anzeichen einer zu hohen Kaliumkonzentration im Blut sind häufig im Magen-Darm-Trakt zu finden. Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können auftreten. Diese Symptome sind jedoch nicht spezifisch für eine Hyperkaliämie und können auch andere Ursachen haben. Deshalb ist es wichtig, bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen.

Mit zunehmendem Kaliumüberschuss verschlimmern sich die Symptome und werden spezifischer. Eine charakteristische Erscheinung ist die Muskelschwäche, die von leichter Müdigkeit bis hin zu ausgeprägter Parese reichen kann. Diese Schwäche betrifft oft die gesamten Skelettmuskeln und kann sich in schlaffen Gliedmaßen und Schwierigkeiten beim Gehen äußern. Parallel dazu können kognitive Beeinträchtigungen auftreten. Verwirrtheit, Unruhe, aber auch Apathie und Lethargie sind möglich. Diese neurologischen Symptome sind ein Hinweis auf die schwerwiegendere Beeinträchtigung der Nervenfunktion durch den gestörten Kaliumhaushalt.

Die gefährlichste Komplikation einer Hyperkaliämie ist jedoch die Störung des Herzrhythmus. Erhöhte Kaliumspiegel beeinflussen die Erregungsleitung im Herzen und können zu lebensbedrohlichen Arrhythmien führen, wie z.B. Bradykardie (verlangsamter Herzschlag) oder Kammerflimmern (lebensbedrohliches, unregelmäßiges Herzklopfen). Diese Herzrhythmusstörungen können zu einem Kreislaufstillstand und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Die Symptome reichen von Herzrasen oder einem unregelmäßigen Herzschlag über Schwindel und Ohnmacht bis hin zum plötzlichen Herzstillstand.

Wichtig: Eine Hyperkaliämie ist ein medizinischer Notfall und erfordert sofortige ärztliche Behandlung. Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und zielt darauf ab, den Kaliumspiegel schnell und effektiv zu senken. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen erfolgen, wie z.B. die Gabe von Medikamenten, die die Kaliumausscheidung über die Nieren fördern, oder die intravenöse Gabe von Glukose und Insulin.

Fazit: Ein Überschuss an Kalium im Körper sollte nicht unterschätzt werden. Achten Sie auf die beschriebenen Symptome und suchen Sie bei Verdacht umgehend einen Arzt auf. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können schwerwiegende Komplikationen verhindern und Leben retten. Eine gesunde Ernährung und die regelmäßige Kontrolle der Blutwerte sind wichtige präventive Maßnahmen.