Was passiert bei viel Kalium?

9 Sicht
Eine zu hohe Kaliumzufuhr kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, darunter Darmverschluss, Muskelschwäche und -lähmung, Lungenprobleme und Herzrhythmusstörungen. Eine gesunde Ernährung deckt den Bedarf üblicherweise ausreichend, ohne Risiken. Die Nieren spielen eine wichtige Rolle bei der Kaliumregulation.
Kommentar 0 mag

Kaliumüberschuss: Gefahren und Bedeutung der Nierenfunktion

Kalium ist ein essentieller Mineralstoff, der für zahlreiche Körperfunktionen unerlässlich ist. Er spielt eine entscheidende Rolle im Nerven- und Muskelsystem, beim Wasserhaushalt und bei der Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts. Ein ausgewogener Kaliumhaushalt ist daher lebenswichtig. Doch was passiert, wenn die Zufuhr zu hoch ist? Ein Überschuss kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Eine erhöhte Kaliumkonzentration im Blut, medizinisch als Hyperkaliämie bezeichnet, entsteht oft durch eine ungenügende Ausscheidung über die Nieren. Diese Organe sind die Schlüsselfaktoren in der Kaliumregulation. Sie filtern das Blut und scheiden überschüssiges Kalium über den Urin aus. Bei eingeschränkter Nierenfunktion wird diese Ausscheidung jedoch beeinträchtigt, was zu einem gefährlichen Anstieg des Kaliumspiegels im Blut führen kann.

Symptome und Folgen eines Kaliumüberschusses:

Die Symptome eines Kaliumüberschusses können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und von milden Symptomen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. Zu den häufigen Symptomen zählen:

  • Muskelschwäche und -lähmung: Eine erhöhte Kaliumkonzentration kann die Nerven- und Muskelfunktion beeinträchtigen. Dies äußert sich in einer fortschreitenden Muskelschwäche, die bis zur Lähmung führen kann.
  • Verdauungsstörungen: Eine erhöhte Kaliumkonzentration kann zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. In schweren Fällen kann dies einen Darmverschluss verursachen.
  • Herzrhythmusstörungen: Die Auswirkungen auf das Herz sind besonders kritisch. Ein zu hoher Kaliumspiegel kann zu Herzrhythmusstörungen und einer Beeinträchtigung der Herzfunktion führen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein können.
  • Lungenprobleme: In einigen Fällen können sich auch die Lungen durch einen Kaliumüberschuss negativ beeinträchtigen.

Ursachen für eine Hyperkaliämie:

Die Ursachen für eine Hyperkaliämie sind vielfältig und umfassen neben der Niereninsuffizienz auch:

  • Medikamenteneinnahme: Bestimmte Medikamente, wie etwa bestimmte Diuretika, Schmerzmittel oder ACE-Hemmer, können die Kaliumausscheidung beeinflussen und zu einem erhöhten Kaliumspiegel führen.
  • Dehydratation: Eine starke Dehydratation kann den Kaliumspiegel im Blut erhöhen.
  • Zu hohe Kaliumzufuhr: Eine übermäßige Kaliumzufuhr über die Nahrung, insbesondere bei Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion, stellt ein Risiko dar.
  • Einige Erkrankungen: Einige Erkrankungen, wie zum Beispiel akute Nierenversagen oder metabolische Störungen, können ebenfalls zu einer Hyperkaliämie beitragen.

Prävention und Behandlung:

Eine gesunde Ernährung, die den Kaliumbedarf deckt, ist wichtig, um eine Hyperkaliämie zu vermeiden. Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion müssen jedoch besonders auf ihre Kaliumzufuhr achten und sollten sich von ihrem Arzt beraten lassen, um eine individuelle Empfehlung zu erhalten. Die Behandlung einer Hyperkaliämie zielt auf die Senkung des Kaliumspiegels im Blut ab und umfasst Maßnahmen wie die Gabe von Medikamenten, die die Kaliumausscheidung fördern, sowie die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung.

Fazit:

Ein zu hoher Kaliumspiegel im Blut kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Besonders wichtig ist die Berücksichtigung der Nierenfunktion, da sie eine entscheidende Rolle bei der Kaliumregulation spielt. Eine ausgewogene Ernährung und die Beratung durch einen Arzt sind essenziell, um ein gesundes Kaliumgleichgewicht aufrechtzuerhalten, insbesondere bei Personen mit bestehenden Erkrankungen.