Wie bekomme ich Demenzkranke zum Trinken?

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Lebhafte Farben locken: Buntes Geschirr und Getränke mit intensiven Farbtönen erleichtern Demenzkranken das Erkennen und steigern die Trinkbereitschaft. Etablierte Trinkrituale, wie beispielsweise ein gemeinsames Prost, fördern zudem die Flüssigkeitszufuhr spielerisch und sozial.
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Durst löschen – Wege, Demenzkranke zum Trinken zu motivieren

Demenzkranke leiden oft unter verringertem Durstgefühl und vergessen regelmäßig zu trinken. Dehydration kann schwerwiegende Folgen haben, daher ist es essentiell, kreative Strategien zu entwickeln, um die Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Hierbei geht es nicht nur um das reine Trinken, sondern auch um das positive Erlebnis und die soziale Interaktion.

Farbenfrohe Anreize: Ein oft unterschätzter Faktor ist die visuelle Wahrnehmung. Demenzkranke können Schwierigkeiten haben, transparente Flüssigkeiten zu erkennen. Hier setzen wir an: Bunte Gläser und Tassen in kräftigen Farben – leuchtendes Rot, strahlendes Gelb oder sattes Blau – machen Getränke sofort attraktiver. Auch Getränke selbst können durch den Zusatz von Früchten (z.B. Himbeeren, Blaubeeren) optisch aufgewertet werden. Ein fruchtig-farbiger Sirup im Wasser kann Wunder wirken. Experimentieren Sie mit verschiedenen Farben und Formen des Geschirrs, um herauszufinden, was am besten bei Ihrem Angehörigen ankommt.

Strukturierte Trinkgewohnheiten: Etablierte Routinen sind für Demenzkranke wichtig. Integrieren Sie regelmäßige Trinkzeiten in den Tagesablauf. Dies kann zum Beispiel mit den Mahlzeiten kombiniert werden, aber auch zu anderen festen Zeitpunkten wie nach dem Aufstehen, vor dem Schlafengehen oder während des Fernsehens. Wichtig ist die Konsequenz. Erinnern Sie Ihren Angehörigen regelmäßig zum Trinken, auch wenn er es nicht von sich aus tut.

Gemeinsames Trinkerlebnis: Soziale Interaktion und gemeinsame Aktivitäten können die Trinkbereitschaft deutlich erhöhen. Ein gemeinsames “Prost” mit Saft oder Wasser, vielleicht sogar mit einem lustigen Trinkspruch, macht das Trinken zu einem sozialen Ereignis. Auch das gemeinsame Zubereiten von Getränken kann motivierend wirken. Ein einfaches Aufsetzen von frischem Obst auf den Getränkekrug kann das Trinken bereits ansprechender machen.

Alternative Getränke: Nicht jeder Demenzkranke mag Wasser. Bieten Sie deshalb Alternativen an: verdünnte Säfte, Kräutertees (ohne Koffein!), leicht aromatisierte Wasser oder selbstgemachte Eistees. Achten Sie auf den Zuckergehalt und bevorzugen Sie natürliche Süße. Auch Eiswürfel in Getränken können erfrischend sein und die Flüssigkeitsaufnahme erhöhen.

Wichtig: Achten Sie auf die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse des Demenzkranken. Nicht jeder Ansatz funktioniert bei jedem. Experimentieren Sie mit verschiedenen Methoden und beobachten Sie, was am besten ankommt. Bei starken Problemen mit der Flüssigkeitszufuhr sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Er kann die Ursachen klären und gegebenenfalls weitere Maßnahmen empfehlen.

Dieser Artikel soll Hilfestellung bieten, ersetzt aber keine ärztliche Beratung. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich bitte an einen Arzt oder eine Pflegefachkraft.