Wie fühlt man sich bei Nebennierenschwäche?
Bei Nebennierenschwäche kommt es zu bestimmten Beschwerden, wenn etwa 90 % der Nebennieren zerstört sind. Dazu gehören:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schwäche und Schwindel
- Dunkler werden der Haut (Bronzekrankheit)
Das unsichtbare Leiden: Wie fühlt sich eine Nebenniereninsuffizienz an?
Nebenniereninsuffizienz, auch Morbus Addison genannt, ist eine Erkrankung, bei der die Nebennierenrinde nicht genügend Kortisol und Aldosteron produziert. Diese Hormone sind essentiell für zahlreiche Körperfunktionen, und ihr Mangel führt zu einem breiten Spektrum an Symptomen, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Im Gegensatz zur landläufigen Vorstellung, dass Symptome erst bei weit fortgeschrittenem Krankheitsverlauf auftreten, zeigen sich Beschwerden oft schleichend und unspezifisch, was die Diagnose erschwert. Anstatt einer plötzlichen, dramatischen Verschlechterung des Gesundheitszustandes, erleben viele Betroffene eine langsame Abnahme der Leistungsfähigkeit und ein zunehmende Müdigkeit.
Die Aussage, dass Symptome erst bei 90%iger Zerstörung der Nebennieren auftreten, ist eine Vereinfachung. Die Schwere der Symptome hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem Ausmaß der Zerstörung der Nebennierenrinde, der Geschwindigkeit des Krankheitsverlaufs und der individuellen Empfindlichkeit des Betroffenen. Während extreme Erschöpfung und Schwäche in fortgeschrittenen Stadien typisch sind, können bereits frühe Stadien mit subtileren Beschwerden einhergehen, die leicht übersehen werden können.
Statt einer klaren Liste von Symptomen, die bei jedem Betroffenen gleich auftreten, ist es wichtig, das Muster der Beschwerden zu betrachten. Die oben genannten Punkte – Müdigkeit, Erschöpfung, Schwäche und Schwindel – sind zwar häufig, aber nicht alleinig bestimmend. Ein charakteristisches Symptom, die Hyperpigmentierung (die “Bronzekrankheit”), ist ebenfalls nicht immer präsent und kann zudem mit anderen Hautveränderungen verwechselt werden.
Stattdessen sollten Betroffene auf ein Zusammenspiel folgender Symptome achten:
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Chronische Müdigkeit und Erschöpfung: Diese ist oft nicht durch Ruhe oder Schlaf zu beseitigen und kann sich über Wochen oder Monate erstrecken. Es handelt sich nicht um eine einfache “Müdigkeit”, sondern um eine tiefe Erschöpfung, die die Fähigkeit zur Konzentration und zum täglichen Leben stark beeinträchtigt.
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Muskelschwäche und -schmerzen: Die allgemeine Schwäche kann von spezifischen Muskelschmerzen begleitet werden, die sich oft nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen lassen.
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Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen sind häufige Begleiterscheinungen.
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Herz-Kreislauf-Probleme: Niedriger Blutdruck (Hypotonie), Schwindel, Ohnmachtsanfälle und schneller Puls können auftreten.
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Psychische Veränderungen: Depressionen, Reizbarkeit, Angstzustände und Konzentrationsschwierigkeiten sind ebenfalls möglich und können die Diagnose zusätzlich erschweren.
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Gewichtsverlust: Unerklärlicher Gewichtsverlust, trotz unveränderter Ernährung, kann ein Hinweis auf eine Nebenniereninsuffizienz sein.
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Verminderte Libido: Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann eine verminderte sexuelle Lust auftreten.
Es ist entscheidend zu betonen, dass diese Symptome nicht ausschließlich auf eine Nebenniereninsuffizienz hinweisen. Viele andere Erkrankungen können ähnliche Beschwerden verursachen. Eine Diagnose kann nur durch einen Arzt gestellt werden, in der Regel durch Blutuntersuchungen zur Bestimmung der Kortisol- und Aldosteron-Spiegel. Wenn Sie mehrere dieser Symptome über einen längeren Zeitraum bemerken, ist es unerlässlich, einen Arzt aufzusuchen, um eine umfassende Untersuchung durchzuführen und eine mögliche Nebenniereninsuffizienz auszuschließen oder zu behandeln. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für eine effektive Behandlung und die Verbesserung der Lebensqualität.
#Müdigkeit#Schwäche#SchwindelKommentar zur Antwort:
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