Wie hoch ist der Leitwert von destilliertem Wasser?

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Destilliertes Wasser zeichnet sich durch eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit von typischerweise 0,5 bis 3 µmhos/cm aus. Im Vergleich dazu leiten natürliche Flüsse in den USA deutlich besser, mit Werten zwischen 50 und 1500 µmhos/cm. Für gesunde Süßwasserökosysteme, insbesondere für Fischbestände, wird eine Leitfähigkeit zwischen 150 und 500 µmhos/cm als ideal angesehen.

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Der Leitwert von destilliertem Wasser: Ein genauer Blick auf die Reinheit

Destilliertes Wasser, durch Destillation von Wasser gewonnen, gilt gemeinhin als besonders rein. Diese Reinheit spiegelt sich auch in seinem äußerst niedrigen elektrischen Leitwert wider. Doch wie niedrig ist dieser tatsächlich, und welche Faktoren beeinflussen ihn?

Der Leitwert beschreibt die Fähigkeit einer Flüssigkeit, elektrischen Strom zu leiten. Er wird in Siemens pro Meter (S/m) oder, häufiger im Kontext von Wasseranalysen, in Mikrosiemens pro Zentimeter (µS/cm) angegeben. Früher wurde auch die Einheit µmhos/cm verwendet (1 µS/cm = 1 µmhos/cm), die jedoch heute weniger gebräuchlich ist.

Der Leitwert von destilliertem Wasser ist äußerst gering. Angaben von 0,5 bis 3 µS/cm werden häufig genannt. Dieser niedrige Wert resultiert aus der nahezu vollständigen Abwesenheit von Ionen, die den Stromtransport im Wasser ermöglichen. Rein destilliertes Wasser enthält idealerweise nur Wassermoleküle (H₂O) und ist somit ein schlechter elektrischer Leiter.

Allerdings ist es praktisch unmöglich, absolut reines, ionenfreies Wasser zu erzeugen. Schon geringste Spuren von gelösten Mineralien, Kohlendioxid aus der Luft oder Verunreinigungen aus dem Destillationsprozess beeinflussen den Leitwert messbar nach oben. Deshalb schwanken die gemessenen Werte auch innerhalb des genannten Bereichs. Der tatsächliche Leitwert hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Die Qualität des Destillationsprozesses: Ein effizienter Destillationsprozess mit geeigneten Apparaturen und sorgfältiger Reinigung liefert Wasser mit niedrigerem Leitwert.
  • Die Lagerung des Wassers: Kontakt mit der Luft führt zu einer Anreicherung von Kohlendioxid, das im Wasser zu Kohlensäure reagiert und den Leitwert erhöht. Auch die verwendeten Behälter können Ionen ins Wasser abgeben.
  • Die Messmethode und -genauigkeit: Die Genauigkeit der Messung beeinflusst das Ergebnis. Unsachgemäße Kalibrierung der Messgeräte kann zu Abweichungen führen.

Im Vergleich zu anderen Wassertypen: Der Leitwert von destilliertem Wasser ist deutlich niedriger als der von Leitungswasser, Mineralwasser oder natürlichen Gewässern. Diese enthalten diverse gelöste Ionen und Salze, die ihre elektrische Leitfähigkeit deutlich erhöhen. Wie stark der Leitwert variiert, hängt stark von der Zusammensetzung ab.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Leitwert von destilliertem Wasser zwar sehr niedrig ist (typischerweise 0,5 bis 3 µS/cm), jedoch nicht exakt definiert werden kann, da er von verschiedenen, schwer vollständig zu kontrollierenden Faktoren abhängt. Der Wert dient aber als wichtiger Indikator für die Reinheit des Wassers. Ein deutlich höherer Wert deutet auf Verunreinigungen hin.