Wie kann ich herausfinden, ob ich Bluthochdruck habe?

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Nur wiederholte Blutdruckmessungen, durchgeführt von medizinischem Fachpersonal oder selbstständig mit anschließender ärztlicher Kontrolle, erlauben eine zuverlässige Diagnose von Bluthochdruck. Eine 24-Stunden-Blutdruckmessung kann zusätzliche Klarheit bieten und Unsicherheiten beseitigen.
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Bluthochdruck: Wie erkenne ich ihn zuverlässig?

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine weit verbreitete Erkrankung, die oft unbemerkt bleibt, da sie meist keine unmittelbaren Symptome verursacht. Ein stiller Killer, der langfristig schwere Schäden an Herz, Nieren und Gefäßen anrichten kann. Die Frage, wie man Bluthochdruck erkennt, ist daher von entscheidender Bedeutung. Die kurze Antwort lautet: Nur wiederholte Blutdruckmessungen liefern eine verlässliche Diagnose. Eine einmalige Messung reicht nicht aus.

Wie wird der Blutdruck gemessen?

Der Blutdruck wird in zwei Werten angegeben: dem systolischen (oberer Wert) und dem diastolischen (unterer Wert) Blutdruck. Der systolische Wert misst den Druck in den Arterien, wenn das Herz schlägt, der diastolische Wert den Druck, wenn sich das Herz entspannt. Die Messung erfolgt üblicherweise mit einem Blutdruckmessgerät (Sphygmomanometer) an der Oberarmmuskulatur.

Einzelmessung reicht nicht aus: Ein einmaliger hoher Blutdruckwert kann durch Stress, körperliche Anstrengung, Koffein oder Nikotin beeinflusst sein und ist daher nicht aussagekräftig. Ein einzelner hoher Wert rechtfertigt keine Panik, erfordert aber unbedingt weitere Untersuchungen.

Verlässliche Diagnostik: Eine zuverlässige Diagnose von Bluthochdruck erfordert mehrere Messungen an verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Tageszeiten. Diese Messungen sollten idealerweise von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden, da die Messtechnik entscheidend für die Genauigkeit ist. Arztpraxen bieten routinemäßig Blutdruckmessungen an. Auch viele Apotheken bieten diesen Service an.

Selbstmessung – mit ärztlicher Begleitung: Mittlerweile gibt es viele hochwertige, automatische Blutdruckmessgeräte für zu Hause. Die Selbstmessung kann eine wertvolle Ergänzung darstellen, sollte aber immer durch eine ärztliche Kontrolle begleitet werden. Die Messergebnisse sollten dem Arzt regelmäßig vorgelegt werden. Er kann die Technik beurteilen, die Messungen interpretieren und gegebenenfalls weitere Untersuchungen veranlassen.

Die 24-Stunden-Blutdruckmessung (Langzeit-Blutdruckmessung): Bei unklaren Befunden oder dem Verdacht auf eine sogenannte “weiße Kittel-Hypertonie” (erhöhter Blutdruck nur in der Arztpraxis) kann eine 24-Stunden-Blutdruckmessung sinnvoll sein. Dabei wird der Blutdruck über einen Zeitraum von 24 Stunden in regelmäßigen Abständen automatisch gemessen. Diese Methode liefert ein umfassenderes Bild des Blutdruckverlaufs über den Tag und die Nacht und kann Unsicherheiten beseitigen.

Fazit: Bluthochdruck ist eine ernstzunehmende Erkrankung, deren frühzeitige Erkennung entscheidend für die Vermeidung von Folgeerkrankungen ist. Verlassen Sie sich nicht auf eine einzige Blutdruckmessung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Bedenken haben oder regelmäßig erhöhte Werte messen. Nur durch regelmäßige Kontrollen und ggf. die Durchführung einer Langzeit-Blutdruckmessung kann eine sichere Diagnose gestellt und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.