Wie kann ich Kalzium im Blut senken?

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Ein erhöhter Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie) erfordert oft eine Flüssigkeitszufuhr. Diuretika können die Kalzium-Ausscheidung unterstützen. Bei Bedarf verlangsamen Medikamente die Kalzium-Freisetzung aus den Knochen. Eine ärztliche Beratung ist unerlässlich.
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Den zu hohen Kalziumspiegel im Blut senken: Ein komplexes Unterfangen

Ein erhöhter Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie) ist keine Bagatelle und erfordert unbedingt ärztliche Abklärung und Behandlung. Die Ursachen für Hyperkalzämie sind vielfältig und reichen von harmlosen, vorübergehenden Störungen bis hin zu schweren Erkrankungen wie Krebs. Eine Selbstbehandlung ist daher strengstens abzuraten. Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls den Rat eines Arztes.

Die Bedeutung der Diagnose:

Bevor die Behandlung der Hyperkalzämie beginnt, muss die Ursache des erhöhten Kalziumspiegels genau ermittelt werden. Dies geschieht durch umfassende Blutuntersuchungen, Urinanalysen und gegebenenfalls bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT. Nur so kann eine zielgerichtete und wirksame Therapie eingeleitet werden. Mögliche Ursachen sind beispielsweise:

  • Überfunktion der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreoidismus): Die Nebenschilddrüse produziert zu viel Parathormon, welches die Kalziumfreisetzung aus den Knochen stimuliert.
  • Krebs: Bestimmte Tumore, wie z.B. Lungenkrebs, Brustkrebs oder Nierenkrebs, können Kalzium in den Blutkreislauf freisetzen.
  • Vitamin-D-Vergiftung: Eine übermäßige Einnahme von Vitamin D führt zu einer verstärkten Kalziumaufnahme im Darm.
  • Sarkoidose: Diese entzündliche Erkrankung kann die Kalziumregulation stören.
  • Medikamente: Bestimme Medikamente, wie z.B. bestimmte Diuretika (Thiazide), können zu einem erhöhten Kalziumspiegel führen.
  • Dehydrierung: Ein Flüssigkeitsmangel konzentriert das Blut und lässt den Kalziumspiegel scheinbar ansteigen.

Möglichkeiten der Behandlung:

Die Behandlung der Hyperkalzämie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache und der Schwere des erhöhten Kalziumspiegels. Generell gilt:

  • Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist essentiell, um die Kalziumkonzentration im Blut zu verdünnen und die Ausscheidung über die Nieren zu fördern. Dies kann durch Trinken größerer Mengen Wasser oder, bei Bedarf, intravenöse Flüssigkeitszufuhr erfolgen.

  • Diuretika (Ausscheidungssteigernde Medikamente): Bestimmte Diuretika, wie z.B. Loop-Diuretika, können die Kalziumausscheidung über die Nieren verstärken. Diese werden jedoch in der Regel nur unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt, da sie Nebenwirkungen haben können. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Diuretika die Kalziumausscheidung fördern; Thiazide können den Kalziumspiegel sogar erhöhen.

  • Bisphosphonate: Diese Medikamente hemmen den Knochenabbau und reduzieren die Freisetzung von Kalzium aus den Knochen ins Blut. Sie werden häufig bei Hyperkalzämie eingesetzt, die durch Knochenmetastasen verursacht wird.

  • Calcitonin: Dieses Hormon senkt den Kalziumspiegel im Blut, indem es die Kalziumfreisetzung aus den Knochen hemmt und die Kalziumausscheidung über die Nieren fördert.

  • Kortikosteroide: Bei bestimmten Ursachen der Hyperkalzämie, wie z.B. Sarkoidose, können Kortikosteroide eingesetzt werden.

  • Chirurgische Eingriffe: Bei einer Hyperparathyreoidismus bedingt durch ein Adenom (gutartiger Tumor) der Nebenschilddrüse kann eine operative Entfernung des Adenoms notwendig sein.

Fazit:

Ein erhöhter Kalziumspiegel erfordert eine gründliche ärztliche Untersuchung zur Ursachenklärung und eine individuell angepasste Behandlung. Die hier genannten Maßnahmen sind lediglich allgemeine Möglichkeiten und sollten niemals ohne ärztliche Aufsicht angewendet werden. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um langfristige Schäden zu vermeiden. Zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie Anzeichen einer Hyperkalzämie bemerken, wie z.B. Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Muskelschwäche oder Nierensteine.