Wie kann man die Lunge überprüfen?

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Die Spirometrie liefert schnell erste Aufschlüsse über die Lungenfunktion. Innerhalb weniger Minuten misst sie Atemvolumen und -fluss. Verengte Atemwege oder reduziertes Lungenvolumen werden so frühzeitig erkannt, was die Diagnose obstruktiver oder restriktiver Lungenerkrankungen unterstützt.
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Die Lunge überprüfen: Mehr als nur ein Husten

Ein Husten, Atemnot oder chronische Müdigkeit – diese Symptome können auf verschiedene Erkrankungen der Lunge hinweisen. Eine frühzeitige und genaue Diagnose ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Doch wie lässt sich die Lungenfunktion effektiv überprüfen? Der Weg zur Diagnose ist vielfältig und beginnt oft mit einer einfachen, aber aussagekräftigen Methode: der Spirometrie.

Spirometrie: Der schnelle Blick ins Lungeninnere

Die Spirometrie ist ein schnelles und unkompliziertes Verfahren zur Beurteilung der Lungenfunktion. Mit einem Mundstück, das an ein Messgerät angeschlossen ist, misst der Patient seine Atemleistung. Innerhalb weniger Minuten werden wichtige Parameter wie das Atemzugvolumen (Vitalkapazität), der Atemfluss und die Ein- und Ausatemgeschwindigkeit erfasst. Diese Daten liefern wertvolle Informationen über die Fähigkeit der Lunge, Luft aufzunehmen und abzugeben.

Ein reduziertes Atemvolumen kann auf eine restriktive Lungenerkrankung hinweisen, bei der die Lunge in ihrer Ausdehnungsfähigkeit eingeschränkt ist. Beispiele hierfür sind Lungenfibrose oder Erkrankungen des Brustkorbs. Ein verringerter Atemfluss hingegen deutet oft auf eine obstruktive Lungenerkrankung hin, bei der die Atemwege verengt oder blockiert sind. Asthma bronchiale oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) gehören zu den häufigsten Vertretern dieser Gruppe.

Spirometrie – ein erster Schritt, keine alleinige Diagnose

Es ist wichtig zu betonen, dass die Spirometrie nur ein erster Schritt in der Diagnostik ist. Das Ergebnis liefert zwar wertvolle Hinweise, reicht aber allein nicht für eine definitive Diagnose aus. Ein auffälliges Spirometrie-Ergebnis erfordert weitere Untersuchungen, um die Ursache der Lungenfunktionsstörung zu identifizieren.

Weitere diagnostische Verfahren:

Neben der Spirometrie kommen weitere Verfahren zum Einsatz, je nach Verdachtsdiagnose und individuellem Krankheitsbild. Hierzu gehören:

  • Röntgenuntersuchung des Thorax: Bietet einen visuellen Überblick über die Lungenstruktur und kann Auffälligkeiten wie Lungenentzündungen, Tumore oder Flüssigkeitsansammlungen zeigen.
  • Computertomographie (CT): Ermöglicht detailliertere Bilder der Lunge und des Brustkorbs und ist besonders hilfreich bei der Erkennung von Lungenkrebs oder anderen komplexen Erkrankungen.
  • Bronchoskopie: Ein dünner Schlauch mit Kamera wird über die Nase oder den Mund in die Atemwege eingeführt, um die Atemwege direkt zu betrachten und Gewebeproben zu entnehmen.
  • Blutuntersuchungen: Können Hinweise auf Infektionen, Entzündungen oder andere Erkrankungen liefern, die die Lunge betreffen.
  • Lungenfunktionstests (ergänzend zur Spirometrie): Messung der Diffusionskapazität (wie gut Sauerstoff aus der Lunge ins Blut gelangt) und des Lungenvolumens (z.B. Residualvolumen).
  • Allergietests: Wichtig bei Verdacht auf allergisch bedingte Atemwegserkrankungen wie Asthma.

Fazit:

Die Überprüfung der Lungenfunktion ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik bei Atemwegserkrankungen. Die Spirometrie bietet einen schnellen und einfachen ersten Einblick, doch weitere Untersuchungen sind oft notwendig, um eine genaue Diagnose zu stellen und die geeignete Therapie einzuleiten. Bei anhaltenden Beschwerden wie Husten, Atemnot oder Müdigkeit sollten Sie daher unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser wird die notwendigen Untersuchungen veranlassen und Sie über die weitere Vorgehensweise informieren.