Wie lange Dusche laufen lassen Legionellen?

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Stagnation im Leitungssystem begünstigt Legionellenwachstum. Vor der Benutzung sollten Sie daher einige Minuten lang heißes Wasser ablassen und für gute Belüftung sorgen. Vermeiden Sie direkten Kontakt mit dem Duschnebel, um die Aerosol-Einatmung zu minimieren. Hygiene ist wichtig!

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Legionellen in der Dusche: Wie lange muss das Wasser laufen, um das Risiko zu minimieren?

Legionellen sind Bakterien, die in natürlichen Gewässern vorkommen. Problematisch werden sie allerdings in künstlichen Wassersystemen wie Warmwasserleitungen, Duschen und Klimaanlagen. Hier können sie sich unter bestimmten Bedingungen rasant vermehren und die Legionärskrankheit oder das Pontiac-Fieber verursachen – beides Atemwegserkrankungen.

Die gute Nachricht: Sie können das Risiko einer Legionelleninfektion durch einfache Maßnahmen deutlich reduzieren. Ein entscheidender Faktor ist dabei, wie lange Sie das Wasser in der Dusche laufen lassen, bevor Sie sie benutzen.

Warum ist das Ablaufenlassen wichtig?

Legionellen vermehren sich besonders gut in stehendem, warmem Wasser zwischen 25°C und 55°C. Wenn Wasser längere Zeit in den Leitungen stagniert, beispielsweise in ungenutzten Ferienwohnungen oder selten genutzten Badezimmern, können sich Legionellen ansiedeln und eine Biofilm bilden. Diese Biofilme bieten den Bakterien Schutz und Nährstoffe.

Durch das Ablaufenlassen des Wassers spülen Sie das stagnierende, potenziell mit Legionellen belastete Wasser aus den Leitungen und dem Duschkopf. Gleichzeitig wird frisches, heißes Wasser nachgespült, das in der Regel weniger Legionellen enthält.

Wie lange sollte das Wasser laufen?

Eine pauschale Antwort ist schwierig, da die optimale Dauer von verschiedenen Faktoren abhängt:

  • Wie lange wurde die Dusche nicht benutzt? Je länger die Stagnationszeit, desto länger sollte das Wasser ablaufen. Nach einer längeren Abwesenheit (z.B. Urlaub) sind 3-5 Minuten empfehlenswert.
  • Wo befindet sich die Dusche im Haus? Duschen, die weit vom Warmwasserspeicher entfernt sind, benötigen möglicherweise etwas länger, bis das heiße Wasser ankommt und die Leitungen ausreichend gespült werden.
  • Ist ein Legionellenfilter installiert? In diesem Fall kann die Ablaufzeit verkürzt werden, da der Filter die Bakterien zurückhält.

Empfehlungen:

  • Regelmäßige Nutzung: Wenn die Dusche täglich oder regelmäßig genutzt wird, reicht es in der Regel aus, das Wasser kurz laufen zu lassen, bis es warm wird (ca. 1-2 Minuten).
  • Längere Stagnationszeit: Nach längerer Nichtbenutzung (mehrere Tage oder Wochen) empfiehlt es sich, das Wasser 3-5 Minuten laufen zu lassen.
  • Beobachtung: Achten Sie darauf, wann das Wasser heiß wird. Dies ist ein Indikator dafür, dass das stagnierende Wasser aus der Leitung gespült wurde.

Weitere wichtige Maßnahmen zur Legionellenprophylaxe:

  • Hohe Warmwassertemperatur: Der Warmwasserspeicher sollte auf mindestens 60°C eingestellt sein.
  • Regelmäßige Wartung: Die Sanitäranlagen sollten regelmäßig gewartet und gereinigt werden.
  • Duschkopf reinigen: Der Duschkopf ist ein idealer Ort für die Bildung von Biofilmen. Reinigen Sie ihn regelmäßig mit einem Essigreiniger.
  • Lüften: Achten Sie auf gute Belüftung des Badezimmers, um die Bildung von Aerosolen zu minimieren. Vermeiden Sie direkten Kontakt mit dem Duschnebel.
  • Risikogruppen: Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Raucher und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Diese sollten besonders auf eine gute Hygiene achten.

Fazit:

Die Gefahr einer Legionelleninfektion lässt sich durch einfache Maßnahmen deutlich reduzieren. Das Ablaufenlassen des Wassers vor dem Duschen, insbesondere nach längerer Nichtbenutzung, ist ein wichtiger Bestandteil dieser Maßnahmen. In Kombination mit einer hohen Warmwassertemperatur, regelmäßiger Wartung und guter Belüftung können Sie das Risiko für sich und Ihre Familie minimieren.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information. Bei Unsicherheiten oder Bedenken sollten Sie sich an einen Fachmann (Sanitärinstallateur, Arzt) wenden.