Wie macht sich Herzschwäche beim Hund bemerkbar?

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Herzinsuffizienz bei Hunden zeigt sich zunächst oft durch Müdigkeit und vermehrtes Husten. Im weiteren Verlauf treten Atemnot, Schwäche und Gewichtsverlust auf. Die Symptome variieren je nach Schweregrad.
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Herzschwäche beim Hund: Unsichtbarer Feind, sichtbare Symptome

Herzschwäche, medizinisch als Herzinsuffizienz bezeichnet, ist eine ernste Erkrankung bei Hunden, die oft unbemerkt beginnt und gravierende Folgen haben kann. Im Gegensatz zu einem plötzlichen Herzstillstand entwickelt sich die Herzinsuffizienz schleichend, wodurch die Diagnose oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt wird. Daher ist es wichtig, die subtilen Warnsignale zu kennen und bei Verdacht umgehend tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Im Anfangsstadium sind die Symptome oft unspezifisch und leicht zu übersehen. Viele Hundehalter bemerken zunächst lediglich eine vermehrte Müdigkeit und Apathie. Der Hund wirkt weniger aktiv, schläft mehr und zeigt weniger Interesse an Spielen oder Spaziergängen. Ein weiteres häufiges Frühsymptom ist Husten, der oft trocken und hartnäckig ist und vor allem in Ruhephasen oder nachts auftritt. Dieser Husten ist nicht unbedingt durch eine Atemwegsinfektion bedingt, sondern kann ein Zeichen für die beginnende Überlastung des Herzens sein.

Mit dem Fortschreiten der Erkrankung werden die Symptome deutlicher und beeinträchtigen die Lebensqualität des Hundes erheblich. Atemnot ist ein charakteristisches Zeichen. Der Hund kann schneller atmen, eine beschleunigte Herzfrequenz zeigen, schnappen oder sogar nach Luft ringen. Auch eine Blaufärbung der Schleimhäute (Zyanose) kann auftreten, insbesondere an den Zahnfleischrändern. Schwäche und Leistungsschwäche nehmen zu, der Hund hat Schwierigkeiten, Treppen zu steigen oder längere Strecken zu laufen. Gewichtsverlust, obwohl der Hund normal frisst, ist ein weiterer Hinweis auf ein Herzproblem. In schweren Fällen kann es zu Bauchwasseransammlungen (Aszites) kommen, wodurch der Bauch aufgebläht wirkt.

Wichtig zu beachten: Die Symptome der Herzinsuffizienz variieren stark von Hund zu Hund und hängen vom Schweregrad der Erkrankung, der zugrundeliegenden Ursache und der individuellen Konstitution des Tieres ab. Einige Hunde zeigen nur wenige, andere viele Symptome. Es gibt auch Hunde, bei denen die Herzinsuffizienz asymptomatisch verläuft und erst durch eine Routineuntersuchung beim Tierarzt entdeckt wird.

Welche Rassen sind besonders gefährdet?

Besonders gefährdet sind bestimmte Hunderassen, wie z.B. Dobermann, Dackel, Cavalier King Charles Spaniel und deutsche Schäferhunde. Auch das Alter spielt eine Rolle; ältere Hunde sind häufiger betroffen.

Was tun bei Verdacht auf Herzschwäche?

Bei Auftreten der oben genannten Symptome sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Dieser wird durch eine gründliche körperliche Untersuchung, ein Elektrokardiogramm (EKG), eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs und gegebenenfalls weitere diagnostische Verfahren wie ein Echokardiogramm (Herzultraschall) die Diagnose stellen. Die Behandlung der Herzinsuffizienz ist in der Regel langwierig und erfordert eine engmaschige Überwachung durch den Tierarzt. Die Therapie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität des Hundes zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Herzschwäche ist eine ernste, aber behandelbare Erkrankung. Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Therapie können die Lebenserwartung und Lebensqualität Ihres geliebten Vierbeiners deutlich verbessern. Achten Sie auf die Anzeichen und zögern Sie nicht, bei Verdacht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.