Wie reagiert man bei einem Herzinfarkt?

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Bei einem Herzinfarkt ist schnelles Handeln wichtig. Rufen Sie sofort den Rettungsdienst (Notruf) und prüfen Sie das Bewusstsein, die Atmung und die Lebenszeichen der betroffenen Person. Sollte ein Kreislaufstillstand vorliegen, beginnen Sie unverzüglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) und führen Sie diese bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes durch.

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Herzinfarkt: Sofortmaßnahmen retten Leben

Ein Herzinfarkt ist ein medizinischer Notfall, der schnelles und zielgerichtetes Handeln erfordert. Jede Sekunde zählt, denn mit jedem verstrichenen Moment nimmt das Risiko bleibender Schäden oder gar des Todes zu. Panik ist verständlich, aber gezielte Maßnahmen können entscheidend zum Überleben beitragen. Dieser Artikel beschreibt, wie Sie in einer solchen Situation richtig reagieren.

1. Die entscheidende erste Minute: Ruhe bewahren und Hilfe rufen.

Die wichtigste Handlung ist der sofortige Notruf (112 in Deutschland). Beschreiben Sie dem Disponenten die Situation so präzise wie möglich: Ort des Geschehens, Art des Notfalls (Herzinfarktverdacht), Zustand der betroffenen Person (Bewusstsein, Atmung, etc.). Der Disponent wird Sie durch den weiteren Ablauf leiten und den Rettungsdienst alarmieren. Diese sofortige Kontaktaufnahme ist wichtiger als jeder andere Versuch der Selbsthilfe.

2. Überprüfung der Vitalfunktionen:

Während Sie auf den Rettungsdienst warten, überprüfen Sie die Vitalfunktionen der betroffenen Person:

  • Bewusstsein: Sprechen Sie die Person an und prüfen Sie, ob sie reagiert.
  • Atmung: Beobachten Sie Brustkorbbewegung und Atmung. Ist die Atmung nicht vorhanden oder unregelmäßig, ist dies ein Hinweis auf einen Kreislaufstillstand.
  • Puls: Fühlen Sie den Puls an der Halsschlagader (am Hals) oder an der Innenseite des Handgelenks (Radialispuls). Ist der Puls nicht tastbar, liegt ein Kreislaufstillstand vor.

3. Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) – Leben retten durch Handeln:

Besteht kein Puls oder keine normale Atmung, müssen Sie unverzüglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) beginnen. Diese besteht aus Herzdruckmassage und Beatmung.

  • Herzdruckmassage: Legen Sie die Hände übereinander in der Mitte des Brustkorbs und drücken Sie mit geraden Armen rhythmisch und kräftig (mindestens 5 cm tief) auf den Brustkorb. Die Frequenz sollte etwa 100-120-mal pro Minute betragen.
  • Beatmung: Nach jeweils 30 Herzdruckmassagen sollten zwei Beatmungen erfolgen, indem Sie den Kopf der Person leicht überstrecken und den Mund über Mund und Nase verschließen und Luft in die Lunge blasen. Achten Sie auf einen sichtbaren Brustkorb-Hub.

Wichtig: Falls Sie unsicher sind oder keine HLW durchführen können oder wollen, konzentrieren Sie sich auf den Notruf und die Überwachung der Person bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Die qualifizierte Hilfe des Rettungsdienstes ist entscheidend.

4. Nach dem Eintreffen des Rettungsdienstes:

Arbeiten Sie mit dem Rettungsdienst zusammen und geben Sie alle relevanten Informationen weiter. Verlassen Sie sich auf deren Expertise und Unterstützung.

5. Prävention:

Ein Herzinfarkt lässt sich nicht immer verhindern, aber ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und dem Verzicht auf Rauchen kann das Risiko deutlich reduzieren. Regelmäßige ärztliche Vorsorgeuntersuchungen sind ebenfalls wichtig, besonders bei Vorbelastung durch Herzerkrankungen in der Familie.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Im Falle eines Herzinfarktes rufen Sie sofort den Rettungsdienst (112).