Wie testet man Angina?

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Die Diagnose einer Angina pectoris stützt sich primär auf die Anamnese und die körperliche Untersuchung. Ein Blick in den Rachenraum, Ohren und die Abhörprüfung der Lunge liefern wichtige Hinweise. Zusätzliche Bluttests sind in der Regel nicht erforderlich, ein Abstrich wird nur selten angelegt.
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Wie testet man Angina pectoris?

Die Diagnose einer Angina pectoris, der Brustenge, beruht nicht auf einem einzelnen Test, sondern auf einer umfassenden Abklärung, die Anamnese und körperliche Untersuchung miteinander verbindet. Ein schneller und präziser Diagnostikprozess ist essentiell, um geeignete Behandlungsmaßnahmen einleiten zu können.

Anamnese – Der Gesprächsdialog als wichtiger Bestandteil:

Die wichtigste Grundlage für die Diagnose einer Angina pectoris bildet die detaillierte Erhebung der Krankengeschichte. Der Patient wird nach folgenden Punkten befragt:

  • Beschwerden: Art, Ort, Dauer, Auslöser (Anstrengung, Stress, Kälte) und Ausstrahlung der Schmerzen. Wichtig ist die Beschreibung der typischen Brustenge, die oft als Druck-, Enge- oder Brennengefühl empfunden wird.
  • Risikofaktoren: Bestehen kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen oder familiäre Vorbelastung?
  • Medikamenteneinnahme: Welche Medikamente nimmt der Patient regelmäßig ein?
  • Vorhandene Erkrankungen: Gibt es bereits bestehende Herzerkrankungen oder andere relevante gesundheitliche Probleme?
  • Lebensumstände: Der alltägliche Stresslevel und die allgemeine körperliche Aktivität spielen ebenfalls eine Rolle.

Körperliche Untersuchung – Der Blick in den Körper:

Neben der Anamnese ist eine gründliche körperliche Untersuchung unerlässlich. Dabei werden folgende Punkte überprüft:

  • Rachen, Ohren, Lunge: Ein Blick in den Rachenraum, die Ohren sowie die Abhörprüfung der Lunge dient dazu, andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen können.
  • Blutdruck, Puls: Die Messung des Blutdrucks und des Pulses liefert wichtige Hinweise auf den Allgemeinzustand.
  • Körperliche Befunde: Der Arzt prüft auf weitere Anzeichen, die auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hindeuten könnten, wie z.B. Zeichen einer Herzinsuffizienz.

Zusätzliche Untersuchungen – Nur bei Bedarf:

Zusätzliche Untersuchungen wie EKG oder Belastungs-EKG werden nur dann durchgeführt, wenn die Anamnese und die körperliche Untersuchung einen Verdacht auf Angina pectoris erwecken. Ein Blutbild oder Abstrich sind in der Regel nicht nötig, um Angina pectoris zu diagnostizieren. Sie sind lediglich notwendig, wenn der Verdacht auf eine andere Erkrankung besteht oder zusätzliche Informationen benötigt werden.

Differenzialdiagnosen:

Es ist wichtig zu betonen, dass die Diagnose Angina pectoris eine differenzialdiagnostische Abklärung erfordert, um andere mögliche Ursachen für Brustschmerzen auszuschließen. Dazu gehören z.B. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Wirbelsäule oder auch psychische Faktoren.

Zusammenfassend: Die Diagnose von Angina pectoris basiert auf einer Kombination aus ausführlicher Anamnese, sorgfältiger körperlicher Untersuchung und – gegebenenfalls – zusätzlichen, spezifischen Tests. Es ist entscheidend, dass der Arzt die vollständige Krankengeschichte berücksichtigt und andere potentielle Ursachen ausschließt.