Wie viel g-Kräfte haben Astronauten?
Der Start eines Raumschiffs gleicht einer gewaltigen Beschleunigung, die den Astronauten 3-4 g zumutet. Im Orbit hingegen herrscht Schwerelosigkeit. Die Landung hingegen ist nochmal eine Herausforderung, mit Belastungen zwischen 1,5 und bis zu 10 g, je nach Raumfahrzeug. Der Körper wird erheblich beansprucht.
Die g-Kräfte der Raumfahrt: Eine Achterbahnfahrt für den Körper
Die Reise ins All ist nicht nur ein Abenteuer für den Geist, sondern auch eine Belastungsprobe für den Körper. Schwerkraft, oder genauer gesagt deren Veränderung, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Von der gewaltigen Beschleunigung beim Start über die Schwerelosigkeit im Orbit bis hin zur abrupten Abbremsung bei der Landung – Astronauten erleben ein breites Spektrum an g-Kräften, die ihren Organismus an seine Grenzen bringen können.
Der Start einer Rakete ist ein explosionsartiges Ereignis. Innerhalb weniger Minuten wird das Raumfahrzeug von null auf tausende Kilometer pro Stunde beschleunigt. Diese Beschleunigung entspricht dem 3- bis 4-fachen der Erdbeschleunigung (g). Das bedeutet, ein Astronaut mit einem Gewicht von 80 kg spürt in diesem Moment eine Kraft, die dem Gewicht von 240 bis 320 kg entspricht. Dieser Druck lastet auf dem gesamten Körper und kann zu Atembeschwerden und einem Gefühl der Schwere führen, als würde man von einem Elefanten erdrückt.
Im Orbit angekommen, ändert sich die Situation schlagartig. Die Schwerelosigkeit, auch Mikrogravitation genannt, tritt ein. Astronauten schweben frei im Raumschiff und erleben einen Zustand, den man auf der Erde nur für kurze Momente simulieren kann, etwa im freien Fall. Obwohl dieser Zustand faszinierend ist, birgt er auch gesundheitliche Risiken, wie Knochen- und Muskelabbau, sowie Veränderungen im Kreislaufsystem.
Die Rückkehr zur Erde stellt die Astronauten vor die nächste Herausforderung. Je nach Landeverfahren – Fallschirmlandung im Meer, Landung auf festem Boden mit Raketenbremsen oder Gleitflug wie beim Space Shuttle – variieren die auftretenden g-Kräfte erheblich. Bei einer Wasserlandung sind die Belastungen vergleichsweise gering und liegen im Bereich von 1,5 bis 3 g. Eine Landung mit Bremsraketen, wie sie beispielsweise bei der Sojus-Kapsel zum Einsatz kommt, kann hingegen Spitzenwerte von bis zu 10 g erreichen. Für einen kurzen Moment wirkt dann das 10-fache des Körpergewichts auf den Astronauten ein, eine extreme Belastung, die spezielle Landepositionen und Training erfordert, um Verletzungen zu vermeiden.
Die Anpassung an diese extremen g-Kräfte ist ein wichtiger Bestandteil der Astronautenausbildung. In Zentrifugen werden die zukünftigen Raumfahrer auf die Belastungen vorbereitet und lernen, mit den physischen und psychischen Herausforderungen umzugehen. Die Erforschung des Weltraums fordert nicht nur technologische Höchstleistungen, sondern auch den menschlichen Körper auf eine außergewöhnliche Weise. Die Fähigkeit, die Auswirkungen der g-Kräfte zu bewältigen, ist daher eine essentielle Voraussetzung für die Eroberung des Alls.
#Astronaut#G Kraefte#WeltraumKommentar zur Antwort:
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