Wie viele Menschen Ertrinken im Schwimmbad?

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Die DLRG verzeichnete bis zum 10. September 353 tödliche Badeunfälle. Dies liegt zwar unter dem Wert von 2019 (365), übertrifft aber deutlich die Zahl des Vorjahres (278). Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die anhaltende Bedeutung von Badeaufsicht und Vorsichtsmaßnahmen.
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Schwimmbad-Tragödien: 2023 übertrifft die Zahl der Badetoten das Vorjahr

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) meldet besorgniserregende Zahlen zu Badeunfällen im Schwimmbad. Bis zum 10. September dieses Jahres verzeichnete die Organisation 353 tödliche Badeunfälle. Dies liegt zwar unter dem Wert von 2019 (365), übertrifft aber deutlich die Zahl des Vorjahres (278). Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die anhaltende Bedeutung von Badeaufsicht und Vorsichtsmaßnahmen, sowohl für professionelle Betreiber als auch für alle Badegäste.

Der leichte Rückgang gegenüber 2019 sollte nicht als Entwarnung verstanden werden. Die Zunahme im Vergleich zu 2022 unterstreicht die Notwendigkeit, die bestehenden Sicherheitsvorkehrungen kontinuierlich zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern. Die DLRG betont, dass die Unfallursachen vielfältig sind und nicht auf einen einzigen Faktor zurückzuführen sind. Neben den bekannten Risikofaktoren wie Alkohol- oder Drogenkonsum spielt auch die individuelle Unachtsamkeit, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, eine erhebliche Rolle. Die immer wiederkehrenden Meldungen von Badeunfällen, die vermeidbar gewesen wären, zeigen die Notwendigkeit einer klaren Sensibilisierung für die Gefahren am und im Wasser auf.

Die DLRG mahnt eindringlich, dass die Badeaufsicht an öffentlichen Schwimmbädern, aber auch an privaten Pools, essentiell ist. Ein speziell geschultes und ausreichend eingesetztes Personal ist entscheidend für die Sicherheit aller Badegäste. Zusätzlich zu den professionellen Maßnahmen sind aber auch Eigenverantwortung und Vorsicht seitens der Badegäste unerlässlich. Das Einhalten von Regeln, die Beachtung der eigenen Grenzen und die Unterstützung von Kindern im Wasser tragen entscheidend zur Vermeidung von Unfällen bei.

Ein wichtiger Aspekt ist die Prävention. Schulungen und Informationskampagnen, die die Gefahren am und im Wasser thematisieren, sind unabdingbar. Die DLRG fordert die Verantwortlichen in Schwimmbädern und die Kommunen auf, diese Aspekte verstärkt in die Planung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen einzubeziehen.

Die hohen Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes zur Prävention von Badeunfällen. Nur durch die gemeinsame Anstrengung von Betreibern, Besuchern und Behörden lässt sich die Zahl der tragischen Badetode effektiv senken. Die DLRG arbeitet kontinuierlich daran, Informationen und Ausbildungsmöglichkeiten bereitzustellen, um die Öffentlichkeit über die Gefahren im und am Wasser zu informieren und Sicherheit zu erhöhen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Bemühungen Früchte tragen und die Tendenz der steigenden Unfallzahlen gestoppt werden kann.