Wird Krankengeld nach 6 Wochen automatisch gezahlt?

2 Sicht

Nach den ersten sechs Wochen Krankmeldung muss der Arbeitnehmer aktiv werden, um das Krankengeld weiter zu beziehen. Hierzu ist die Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung erforderlich, in der die anhaltende Arbeitsunfähigkeit bestätigt wird.

Kommentar 0 mag

Krankengeld nach 6 Wochen: Was Sie wissen müssen, um Ihre Ansprüche zu sichern

Wenn die Krankheit länger dauert als erwartet, stellt sich schnell die Frage: Was passiert nach den ersten sechs Wochen mit der Lohnfortzahlung? Die gute Nachricht ist, dass Sie Anspruch auf Krankengeld haben können. Allerdings fließt das Geld nicht automatisch. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Schritte, um sicherzustellen, dass Sie Ihr Krankengeld erhalten.

Die ersten sechs Wochen: Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber

In den ersten sechs Wochen Ihrer Arbeitsunfähigkeit zahlt Ihr Arbeitgeber weiterhin Ihr Gehalt. Dies ist die sogenannte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Sie müssen lediglich eine ärztliche Bescheinigung (Krankschreibung) vorlegen.

Was passiert nach den sechs Wochen? Übergang zum Krankengeld

Sobald die Lohnfortzahlung endet, springt in der Regel die Krankenkasse ein und zahlt Krankengeld. Dieses beträgt in der Regel 70% Ihres Bruttoeinkommens, jedoch nicht mehr als 90% Ihres Nettoeinkommens. Das Krankengeld ist befristet und wird maximal 78 Wochen innerhalb von drei Jahren für dieselbe Krankheit gezahlt.

Der wichtige Schritt: Die ärztliche Bescheinigung

Achtung: Das Krankengeld wird NICHT automatisch ausgezahlt! Nach Ablauf der sechs Wochen müssen Sie aktiv werden. Der wichtigste Schritt ist die Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung bei Ihrer Krankenkasse. Diese Bescheinigung muss die fortdauernde Arbeitsunfähigkeit bestätigen.

Was die ärztliche Bescheinigung enthalten sollte:

  • Ihren Namen und Ihre Versichertennummer
  • Den Zeitraum der Arbeitsunfähigkeit (ab dem Ende der Lohnfortzahlung)
  • Die Diagnose (optional, kann aber von der Krankenkasse verlangt werden)
  • Die Bestätigung der fortbestehenden Arbeitsunfähigkeit durch den Arzt

Warum ist die ärztliche Bescheinigung so wichtig?

Die Krankenkasse benötigt diese Bescheinigung, um Ihren Anspruch auf Krankengeld zu prüfen und die Auszahlung zu veranlassen. Ohne diese Bescheinigung kann kein Krankengeld gezahlt werden.

Weitere wichtige Hinweise:

  • Fristen beachten: Reichen Sie die ärztliche Bescheinigung so schnell wie möglich nach Ablauf der Lohnfortzahlung bei Ihrer Krankenkasse ein. Verspätete Einreichungen können zu Verzögerungen bei der Auszahlung führen.
  • Kontinuierliche Nachweise: Solange Sie arbeitsunfähig sind und Krankengeld beziehen, müssen Sie in regelmäßigen Abständen weitere ärztliche Bescheinigungen vorlegen, um Ihren Anspruch aufrechtzuerhalten. Die genauen Intervalle können je nach Krankenkasse variieren.
  • Kontaktaufnahme mit der Krankenkasse: Bei Fragen zum Krankengeld, den erforderlichen Unterlagen oder den Fristen sollten Sie sich direkt an Ihre Krankenkasse wenden. Die Mitarbeiter können Ihnen individuelle Auskünfte geben und Sie bei der Antragstellung unterstützen.
  • Mitwirkungspflicht: Sie sind verpflichtet, aktiv an Ihrer Genesung mitzuwirken und die Anordnungen Ihres Arztes zu befolgen. Dies kann auch die Teilnahme an Rehabilitationsmaßnahmen oder anderen Therapien umfassen.

Zusammenfassend:

Krankengeld nach 6 Wochen gibt es nicht automatisch. Sie müssen aktiv werden und die notwendigen Schritte unternehmen, um Ihren Anspruch zu sichern. Die Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung über die fortbestehende Arbeitsunfähigkeit ist dabei der wichtigste Schritt. Informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrer Krankenkasse und halten Sie die Fristen ein, um Verzögerungen bei der Auszahlung zu vermeiden. So können Sie sich voll und ganz auf Ihre Genesung konzentrieren.