Wo kann ich mich gegen Laktoseintoleranz testen lassen?

0 Sicht

Ein Arztbesuch ist unerlässlich, um eine Laktoseintoleranz abzuklären. Der Hausarzt führt eine erste Untersuchung durch und entscheidet gegebenenfalls über weiterführende Diagnostik, etwa bei einem Gastroenterologen. Eine Selbstdiagnose ist hier nicht empfehlenswert. Der Weg zu einer sicheren Diagnose führt über die professionelle medizinische Beratung.

Kommentar 0 mag

Laktoseintoleranz: Diagnosefindung und der Weg zum richtigen Arzt

Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall nach dem Verzehr von Milchprodukten – viele Menschen leiden unter diesen Symptomen und vermuten eine Laktoseintoleranz. Doch die Selbstdiagnose allein ist trügerisch. Eine sichere Diagnose erfordert unbedingt den Besuch eines Arztes. Aber wo genau sollte man sich hinwenden und welche Untersuchungen erwarten einen?

Der erste Ansprechpartner ist in der Regel der Hausarzt. Er wird zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch führen, um Ihre Beschwerden und Ihre Ernährung zu erfragen. Er wird nach der Häufigkeit und Intensität der Symptome fragen, nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens im Zusammenhang mit dem Milchprodukteverzehr und nach eventuellen Begleiterkrankungen. Auf Basis dieses Gespräches kann er bereits erste Verdachtsdiagnosen stellen.

Oftmals reichen die Informationen aus dem Anamnesegespräch und eine körperliche Untersuchung aus, um andere Erkrankungen auszuschließen. Bei eindeutigen Symptomen und einem starken Verdacht auf Laktoseintoleranz kann der Hausarzt bereits empfehlen, den Konsum von Milchprodukten zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Eine definitive Diagnose stellt er aber in der Regel nicht alleine.

Für eine gesicherte Diagnose der Laktoseintoleranz gibt es verschiedene Verfahren, die der Hausarzt je nach Bedarf veranlassen wird. Diese können beispielsweise sein:

  • Laktosetoleranztest: Dieser Test misst den Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr einer laktosehaltigen Lösung. Steigt der Blutzuckerspiegel nur gering an, deutet dies auf eine Laktoseintoleranz hin. Dieser Test kann sowohl beim Hausarzt als auch in spezialisierten Laboren durchgeführt werden.

  • H2-Atemtest: Dieser Test misst die Menge an Wasserstoff im Atem nach dem Verzehr von Laktose. Eine erhöhte Wasserstoffkonzentration im Atem weist auf eine unzureichende Laktoseaufspaltung im Darm hin und somit auf eine Laktoseintoleranz. Dieser Test ist ebenfalls in vielen Laboren und bei Gastroenterologen verfügbar.

  • Stuhluntersuchung: In seltenen Fällen kann eine Stuhluntersuchung auf einen erhöhten Säuregehalt hinweisen, der auf eine Laktoseintoleranz hindeuten kann.

Bei unklaren Befunden oder komplexeren Symptomen wird der Hausarzt Sie an einen Gastroenterologen überweisen. Dieser Facharzt für Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts verfügt über die spezielle Expertise zur Diagnostik und Therapie von Darmerkrankungen, zu denen auch die Laktoseintoleranz gehört. Er kann die oben genannten Tests durchführen oder weitere Untersuchungen veranlassen, um andere mögliche Ursachen der Beschwerden auszuschließen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Weg zur Diagnose einer Laktoseintoleranz führt über den Hausarzt. Er ist der erste Ansprechpartner, der die Anamnese erhebt, eine erste Einschätzung vornimmt und gegebenenfalls an einen Gastroenterologen überweist, um eine definitive Diagnose zu erhalten und eine passende Behandlung zu besprechen. Eine Selbstdiagnose ist nicht empfehlenswert, da die Symptome auch andere Ursachen haben können. Nur durch eine professionelle medizinische Abklärung kann eine sichere Diagnose gestellt und die passende Therapie eingeleitet werden.