Warum ist Gold weiß?

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Weißgold existiert in seiner reinen Form nicht in der Natur. Es entsteht als Legierung, meist aus Gold, Silber und Palladium. Das Palladium spielt eine Schlüsselrolle, indem es die typische Goldfarbe entfärbt und der Legierung eine hellere, fast weiße Optik verleiht. Diese spezielle Mischung wird vor allem in der Schmuckherstellung eingesetzt.

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Das Rätsel des Weißgoldes: Mehr als nur eine Farbe

Weißgold erfreut sich in der Schmuckwelt großer Beliebtheit und gilt als elegante und moderne Alternative zum traditionellen Gelbgold. Doch die Bezeichnung “Weißgold” birgt ein kleines Geheimnis: Reines Gold ist von Natur aus gelb. Wie also entsteht das strahlende Weiß, das wir so schätzen?

Die Antwort liegt in der Natur der Legierung. Weißgold ist kein natürlich vorkommendes Metall, sondern eine sorgfältig zusammengesetzte Mischung aus Gold und anderen Metallen. Diese “Zusatzstoffe” sind entscheidend, um die typisch gelbe Farbe des Goldes zu neutralisieren und ihm ein helleres, silbrig-weißes Aussehen zu verleihen.

Das Rezept für Weißgold:

Die genaue Zusammensetzung von Weißgold kann variieren, aber die Grundzutaten bleiben meist gleich:

  • Gold: Der Hauptbestandteil, dessen Reinheit in Karat angegeben wird (z.B. 14 Karat, 18 Karat). Je höher der Karat-Wert, desto höher der Goldanteil.
  • Palladium: Dieses Platinmetall spielt eine Schlüsselrolle bei der Entfärbung des Goldes. Palladium ist von Natur aus hellsilberfarben und trägt dazu bei, die gelbe Farbe des Goldes zu reduzieren.
  • Silber: Ein weiteres häufig verwendetes Metall, das ebenfalls zur Aufhellung der Legierung beiträgt und die Verarbeitbarkeit verbessert.
  • Nickel (in einigen Fällen): Nickel war früher ein häufig verwendeter Bestandteil von Weißgoldlegierungen, da es eine sehr starke Aufhellungswirkung hat. Allerdings kann Nickel bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, weshalb es heutzutage seltener verwendet wird oder gänzlich vermieden wird.

Die Rolle des Rhodiums:

Oftmals wird Weißgold zusätzlich mit einer dünnen Schicht Rhodium überzogen. Rhodium ist ein extrem hartes und glänzendes Metall, das zur Platinfamilie gehört. Diese Rhodinierung dient mehreren Zwecken:

  • Verbesserung der Farbe: Rhodium verleiht dem Weißgold einen noch helleren und strahlenderen Farbton, der an Platin erinnert.
  • Erhöhung der Härte: Rhodium ist deutlich härter als die Weißgoldlegierung selbst und schützt das Schmuckstück vor Kratzern und Abnutzung.
  • Verminderung von Allergierisiken: Bei Weißgoldlegierungen, die Nickel enthalten, kann die Rhodinierung als Barriere dienen, um direkten Hautkontakt mit dem Nickel zu verhindern.

Weißgold vs. Platin:

Es ist wichtig zu verstehen, dass Weißgold und Platin zwei unterschiedliche Metalle sind. Platin ist von Natur aus ein weißes Metall, während Weißgold eine Legierung ist, die durch die Zugabe anderer Metalle ihre Farbe verändert. Platin ist im Allgemeinen teurer als Weißgold, da es seltener und reiner ist. Außerdem ist Platin dichter und widerstandsfähiger gegen Abnutzung als Weißgold.

Fazit:

Weißgold ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie die Kombination verschiedener Metalle zu einem Material mit ganz neuen Eigenschaften führen kann. Durch die Legierung von Gold mit Palladium, Silber und gegebenenfalls Nickel entsteht eine Legierung, die das strahlende Weiß erhält, das wir an Schmuckstücken so lieben. Und die abschließende Rhodinierung sorgt für den letzten Schliff und macht Weißgold zu einer eleganten und haltbaren Wahl für Schmuck aller Art. Die Wahl zwischen Weißgold und anderen Edelmetallen, wie Platin oder Gelbgold, hängt letztendlich von persönlichen Vorlieben, Budget und gewünschter Haltbarkeit ab.