Kann man Flüssigkeiten einfrieren?
Flüssigkeiten einfrieren: Gefahren und Tipps für den Erfolg
Die Frage, ob man Flüssigkeiten einfrieren kann, ist ein klares Ja. Doch die Praxis birgt einige Tücken, die es zu beachten gilt. Denn im Gegensatz zu vielen Feststoffen verhalten sich Flüssigkeiten beim Gefrierprozess anders: Sie dehnen sich aus. Diese Ausdehnung kann, abhängig vom Gefäß und der Menge der Flüssigkeit, zu erheblichen Problemen führen, bis hin zum Platzen des Behälters. Ein nasser Gefrierschrank ist dabei das kleinste Übel. Schlimmer sind potenzielle Schäden am Gefriergerät selbst oder das Verschütten und damit der Verlust der wertvollen Flüssigkeit.
Das Problem der Volumenzunahme: Wasser, aber auch viele andere Flüssigkeiten, erhöhen ihr Volumen beim Übergang vom flüssigen in den festen Aggregatzustand. Die Moleküle ordnen sich im Eisgitter anders an, benötigen mehr Platz und üben einen erheblichen Druck auf die Gefäßwände aus. Dieser Druck kann besonders bei starren Behältern wie Glasflaschen oder Metalldosen zu Bruch führen. Auch flexible Plastikbehälter können unter Umständen reißen oder sich verformen.
Sicheres Einfrieren von Flüssigkeiten – so geht’s:
Um ein Platzen der Behälter zu vermeiden und den Verlust Ihrer wertvollen Flüssigkeiten zu verhindern, sollten Sie folgende Punkte beachten:
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Behälterwahl: Verwenden Sie unbedingt geeignete Gefrierbehälter aus bruchsicherem Material, idealerweise aus lebensmittelechtem Kunststoff, der für den Gefrierbereich (-20°C oder kälter) ausgelegt ist. Achten Sie auf eine ausreichende Stabilität des Materials. Glas ist aufgrund der Bruchempfindlichkeit weniger empfehlenswert.
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Freiraum lassen: Das ist der wichtigste Punkt! Füllen Sie die Behälter niemals bis zum Rand. Lassen Sie immer ausreichend Platz (mindestens zwei Fingerbreit, besser mehr) zwischen der Flüssigkeitsoberfläche und dem Deckel. Dieser Freiraum ermöglicht es der Flüssigkeit, beim Gefrieren auszudehnen, ohne dass ein zu hoher Druck auf die Behälterwände ausgeübt wird.
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Luftundurchlässige Verpackung: Achten Sie darauf, dass die Behälter gut verschlossen sind. Ein luftdicht verschlossener Behälter verhindert das Austrocknen der Flüssigkeit und verhindert ebenfalls, dass sich der Druck beim Einfrieren zu stark aufbaut. Bei flexiblen Behältern sollten Sie diese gut verschließen und ggf. zusätzlich mit Frischhaltefolie abdecken.
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Langsames Einfrieren: Ein langsames Einfrieren kann den Druckaufbau etwas reduzieren. Stellen Sie die Behälter möglichst nicht direkt an den Kälteeinheiten des Gefrierschranks ab.
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Gefrierbeutel als Alternative: Besonders für größere Mengen an Flüssigkeiten bieten sich Gefrierbeutel an. Diese sind flexibel und dehnbar und können den Volumenänderungen besser entgegenwirken. Achten Sie auch hier auf einen ausreichenden Freiraum.
Fazit: Flüssigkeiten lassen sich problemlos einfrieren, jedoch ist es wichtig, die Ausdehnung beim Gefrieren zu berücksichtigen. Durch die Wahl geeigneter Behälter und das Einhalten des notwendigen Freiraums lassen sich Schäden und Verluste effektiv vermeiden. Mit ein wenig Vorsicht und den richtigen Tipps gelingen Ihnen auch das Einfrieren von Suppen, Soßen und Fonds problemlos.
#Einfrieren#Flüssigkeiten#GefrierenKommentar zur Antwort:
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