Was ist natriumarmes Essen?

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Bereite deine Mahlzeiten möglichst selbst zu, indem du frische Zutaten wie Obst, Gemüse, Getreide, Nudeln, roh belassene Nüsse, Hülsenfrüchte, Tofu, Öle und Eier verwendest. Diese Lebensmittel weisen von Natur aus einen niedrigen Natriumgehalt auf und können, mit minimaler Zugabe von Salz zubereitet, eine wertvolle Grundlage für eine natriumarme Ernährung bilden.

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Natriumarme Ernährung: Mehr als nur das Salzstreuer weglassen

Natriumarme Ernährung bedeutet weit mehr als nur den Salzstreuer im Schrank zu verstecken. Es geht um ein bewusstes Umgehen mit verstecktem Natrium in Fertigprodukten und die bewusste Auswahl natriumarmer Lebensmittel. Ein zu hoher Natriumkonsum belastet die Nieren, kann den Blutdruck erhöhen und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern. Eine natriumarme Ernährung ist daher ein wichtiger Bestandteil der Prävention und Therapie verschiedener Krankheiten.

Was genau bedeutet „natriumarm“?

Es gibt keine allgemeingültige Definition für „natriumarm“, die von allen Herstellern und Institutionen einheitlich angewendet wird. Oftmals werden Produkte mit einem Natriumgehalt von unter 120 mg pro 100g als natriumarm bezeichnet. Diese Angaben sollten jedoch immer kritisch betrachtet und mit der Gesamtmenge der verzehrten Portion in Relation gesetzt werden. Eine einzelne Portion eines als „natriumarm“ deklarierten Produktes mag wenig Natrium enthalten, der Konsum mehrerer Portionen über den Tag verteilt kann jedoch schnell den empfohlenen Tagesbedarf übersteigen.

Die Quellen des versteckten Natriums:

Ein Großteil des täglichen Natriumkonsums stammt nicht aus dem Salzstreuer, sondern aus verarbeiteten Lebensmitteln. Hier versteckt sich Natrium in:

  • Fertiggerichten: Suppen, Soßen, Tiefkühlkost, Convenience-Produkte enthalten oft hohe Mengen an Natrium als Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel.
  • Brot und Backwaren: Auch hier findet sich oft viel Natrium, insbesondere in industriell hergestellten Produkten.
  • Käse und Wurstwaren: Diese Lebensmittel enthalten von Natur aus Natrium, aber die Zugabe von Salz während der Herstellung erhöht den Gehalt oft deutlich.
  • Konserven: Um die Haltbarkeit zu verlängern, wird oft Natriumchlorid (Kochsalz) eingesetzt.
  • Snacks: Chips, Knabbergebäck und Fertig-Salate sind häufig reich an Natrium.

Wie gelingt eine natriumarme Ernährung?

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen natriumarmen Ernährung liegt in der bewussten Lebensmittelwahl und der Zubereitung von Mahlzeiten aus frischen Zutaten.

  • Selber kochen: Die beste Methode, den Natriumgehalt zu kontrollieren, ist das selbstständige Zubereiten von Speisen. Hier können Sie die Menge an Salz selbst bestimmen und auf den Zusatz von Salzreduktionsmitteln zurückgreifen.
  • Frische Zutaten: Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, mageres Fleisch und Geflügel, Nüsse (roh) und Eier sind von Natur aus natriumarm. Achten Sie jedoch auf die Zubereitung – Braten mit fertigen Gewürzmischungen kann den Natriumgehalt wieder erhöhen.
  • Gewürze statt Salz: Entdecken Sie die vielfältige Welt der Kräuter und Gewürze. Diese verleihen Ihren Speisen Geschmack und reduzieren gleichzeitig die Notwendigkeit von Salz.
  • Auf die Etiketten achten: Lesen Sie sorgfältig die Nährwertdeklarationen von Lebensmitteln und vergleichen Sie Produkte hinsichtlich ihres Natriumgehalts.
  • Langsam umstellen: Eine radikale Umstellung auf eine natriumarme Ernährung kann zu Entzugserscheinungen führen. Stellen Sie Ihren Natriumkonsum langsam und schrittweise um.

Fazit:

Eine natriumarme Ernährung ist kein Verzicht auf Genuss, sondern eine bewusste Entscheidung für die Gesundheit. Durch die bewusste Auswahl von Lebensmitteln und die selbstständige Zubereitung von Mahlzeiten können Sie Ihren Natriumkonsum effektiv reduzieren und Ihre Gesundheit nachhaltig schützen. Bei bestehenden Erkrankungen wie Bluthochdruck ist eine Beratung durch einen Arzt oder Ernährungsberater unerlässlich, um eine individuelle, auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Ernährungsstrategie zu entwickeln.