Ist es gefährlich, wenn das Wasser nach Eisen schmeckt?

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Eisenhaltiges Wasser ist gesundheitlich unbedenklich, laut WHO. Der metallische Geschmack ist zwar unangenehm, aber kein Anzeichen für eine Gesundheitsgefahr. Ein Grenzwert für Eisen im Trinkwasser wird daher nicht empfohlen.

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Eisen im Wasser: Metallischer Geschmack – aber gefährlich?

Wasser, das nach Eisen schmeckt, ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Hausbesitzer betrifft. Der typische metallische Beigeschmack ist zwar unangenehm und lässt das Wasser oft unappetitlich erscheinen, doch löst er an sich keine unmittelbare Gesundheitsgefahr aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft eisenhaltiges Wasser als gesundheitlich unbedenklich ein und empfiehlt keinen expliziten Grenzwert für die Eisenkonzentration im Trinkwasser. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Thema völlig unbedenklich ist.

Die Ursachen des Eisen-Geschmacks:

Der metallische Geschmack entsteht durch gelöstes Eisen im Wasser, das meist aus natürlichen Quellen im Boden stammt. Es gibt zwei Hauptformen:

  • Eisen(II)-Ionen (Fe²⁺, zweiwertig): Dieses Eisen ist in Lösung und verursacht oft einen leicht süßlichen, metallischen Geschmack. Es ist in der Regel leichter zu entfernen als Eisen(III).
  • Eisen(III)-Ionen (Fe³⁺, dreiwertig): Dieses Eisen liegt meist als unlösliche Verbindung vor, etwa als Eisenhydroxid oder -oxid. Es kann das Wasser trüben und einen starken, unangenehmen metallischen Geschmack verursachen. Zusätzlich können sich diese Verbindungen als braune Ablagerungen in Rohren und Armaturen absetzen.

Gesundheitliche Aspekte:

Obwohl die WHO keinen Grenzwert für Eisen im Trinkwasser empfiehlt, können sehr hohe Konzentrationen bei empfindlichen Personen zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Diese Beschwerden sind jedoch eher auf die Menge des aufgenommenen Eisens zurückzuführen und weniger auf die spezifische Art des Eisens. Eine langfristige Einnahme extrem hoher Dosen von Eisen kann zu Eisenüberladung (Hämochromatose) führen, dies betrifft aber primär Personen mit einer genetischen Veranlagung. Für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung stellt das im Trinkwasser gelöste Eisen, selbst in leicht erhöhten Konzentrationen, kein Gesundheitsrisiko dar.

Ästhetische und praktische Probleme:

Der unangenehme Geschmack ist das größte Problem bei eisenhaltigem Wasser. Es beeinträchtigt den Genuss von Getränken und Speisen und kann die Akzeptanz des Wassers stark reduzieren. Hinzu kommen die bereits erwähnten Ablagerungen in Rohren und Armaturen, die zu Verstopfungen und Korrosion führen können. Diese Ablagerungen können auch Wäsche verfärben und Geschirr beschädigen.

Lösungsansätze:

Bei einem starken metallischen Geschmack im Wasser empfiehlt sich eine Wasseranalyse, um die genaue Eisenkonzentration zu bestimmen. Anschließend können verschiedene Methoden zur Wasseraufbereitung eingesetzt werden, um das Eisen zu entfernen. Zu den gängigen Verfahren gehören:

  • Filtration: Mit speziellen Filtern, die z.B. Aktivkohle oder Ionenaustauscherharze verwenden, lässt sich Eisen effektiv entfernen.
  • Entlüftung: Bei zweiwertigem Eisen kann eine Entlüftung helfen, das Eisen auszufällen.
  • Wasseraufbereitung durch den Hausinstallateur: Für eine umfassendere Lösung kann ein professionelles System zur Wasseraufbereitung installiert werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein leicht metallischer Geschmack im Wasser durch Eisen ist in der Regel kein Grund zur Panik. Ein unangenehmes Geschmackserlebnis und mögliche technische Probleme mit den Leitungen sollten jedoch Anlass sein, das Wasser untersuchen und gegebenenfalls aufbereiten zu lassen. Die Gesundheit ist in den meisten Fällen jedoch nicht direkt gefährdet.