Ist Meersalz salziger als normales Speisesalz?

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Entgegen der landläufigen Meinung ist Meersalz nicht natriumärmer als Tafelsalz. Beide Salzarten weisen einen ähnlichen Natriumgehalt von etwa 40 Gewichtsprozent auf. Die Annahme, Meersalz sei eine gesündere Alternative, beruht oft auf einem Irrtum, wie Umfragen zeigen. Für die Natriumaufnahme spielt es also kaum eine Rolle, welches Salz bevorzugt wird.

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Meersalz vs. Tafelsalz: Ein Mythos wird entlarvt

Die Vorstellung, Meersalz sei gesünder und weniger salzig als Tafelsalz, hält sich hartnäckig. Doch stimmt das überhaupt? Die Antwort ist überraschend eindeutig: Nein. Der Unterschied zwischen beiden Salzarten liegt weniger im Natriumgehalt, als vielmehr in der Zusammensetzung und der Verarbeitung.

Beide, Meersalz und Tafelsalz, bestehen im Wesentlichen aus Natriumchlorid (NaCl). Der Natriumanteil beträgt in beiden Fällen etwa 40 Gewichtsprozent. Wer also seinen Natriumkonsum reduzieren möchte, findet in der Wahl zwischen Meersalz und Tafelsalz keinen entscheidenden Vorteil. Die oft propagierte Natriumarmut von Meersalz ist schlichtweg ein Mythos. Zahlreiche Studien und Umfragen belegen, dass diese Fehlannahme weit verbreitet ist und viele Verbraucher zu einer falschen Einschätzung der gesundheitlichen Aspekte führt.

Der Unterschied liegt in den zusätzlichen Mineralien und Spurenelementen. Meersalz enthält – je nach Herkunft und Verarbeitung – neben Natriumchlorid Spuren anderer Mineralien wie Magnesium, Kalium, Kalzium und Eisen. Diese Mengen sind jedoch meist so gering, dass sie die gesundheitliche Relevanz für die durchschnittliche Ernährung kaum beeinflussen. Die gesundheitlichen Vorteile, die oft mit Meersalz in Verbindung gebracht werden, sind daher wissenschaftlich nicht ausreichend belegt.

Tafelsalz hingegen wird in der Regel raffiniert und enthält neben Natriumchlorid meist noch Rieselhilfen wie z.B. Siliciumdioxid und Kaliumferrocyanid, um die Klumpenbildung zu verhindern. Diese Zusätze sind unbedenklich, tragen aber zum unterschiedlichen Aussehen und Verhalten bei der Verwendung bei.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Wahl zwischen Meersalz und Tafelsalz ist in erster Linie eine Frage des Geschmacks und der persönlichen Präferenz. Wer auf eine natriumreduzierte Ernährung achtet, sollte sich nicht auf den vermeintlich geringeren Natriumgehalt von Meersalz verlassen, sondern lieber die gesamte Salzmenge in der Ernährung reduzieren. Die im Meersalz enthaltenen Spurenelemente stellen in den üblichen Konsummengen keinen relevanten Beitrag zur täglichen Nährstoffversorgung dar. Der Fokus sollte daher auf einer ausgewogenen und bewussten Ernährung liegen, anstatt auf einer vermeintlich “gesünderen” Salzart.