Kann man von Leitungswasser Durchfall bekommen?

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Obwohl deutsches Leitungswasser streng überwacht wird, ist Durchfall durch dessen Konsum nicht ausgeschlossen. Tatsächlich sind verunreinigtes Wasser oft die unerkannte Ursache von Durchfallerkrankungen, begleitet von Erbrechen und Bauchschmerzen. Daher ist Vorsicht geboten, besonders bei Reisen oder wenn das lokale Wassersystem Probleme aufweist.

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Kann man von Leitungswasser in Deutschland Durchfall bekommen? Ein kritischer Blick

Deutschland ist bekannt für sein sauberes und gut überwachtes Trinkwasser. Die Trinkwasserverordnung legt strenge Grenzwerte für zahlreiche Stoffe fest, und die Wasserversorger sind verpflichtet, diese regelmäßig zu kontrollieren. Dennoch ist die Frage, ob man von deutschem Leitungswasser Durchfall bekommen kann, nicht pauschal mit “Nein” zu beantworten. Obwohl die Wahrscheinlichkeit gering ist, existieren Szenarien, in denen es tatsächlich zu gesundheitlichen Problemen durch den Konsum von Leitungswasser kommen kann.

Die Grundlagen: Hohe Standards, aber keine absolute Garantie

Die hohe Qualität des deutschen Trinkwassers wird durch regelmäßige Kontrollen und moderne Aufbereitungsverfahren gewährleistet. Schadstoffe wie Bakterien, Viren, Parasiten, aber auch chemische Rückstände werden in der Regel wirksam entfernt. Trotzdem ist ein Restrisiko nie vollständig auszuschließen.

Mögliche Ursachen für Durchfall durch Leitungswasser:

  • Verunreinigungen im Hausinstallationssystem: Auch wenn das Wasser vom Wasserwerk einwandfrei geliefert wird, kann es auf dem Weg durch die Rohre im eigenen Haus oder Gebäude verunreinigt werden. Alte Rohre aus Blei oder Kupfer können beispielsweise Schwermetalle ans Wasser abgeben. Auch Biofilme, also Ansammlungen von Mikroorganismen in den Rohren, können ein gesundheitliches Risiko darstellen.
  • Probleme nach Bauarbeiten oder Reparaturen: Nach Bauarbeiten an der Wasserleitung können kurzzeitig Verunreinigungen ins System gelangen. Hier empfiehlt es sich, das Wasser einige Minuten laufen zu lassen, bevor man es trinkt.
  • Defekte Filteranlagen: Wer eine eigene Filteranlage installiert hat, sollte diese regelmäßig warten und die Filter austauschen. Andernfalls können sich Keime ansammeln und ins Trinkwasser gelangen.
  • Hohe Temperaturen und lange Standzeiten: Bei hohen Temperaturen und langen Standzeiten des Wassers in den Leitungen können sich Keime leichter vermehren. Dies ist besonders in den Sommermonaten ein Thema.
  • Vorübergehende Störungen in der Wasseraufbereitung: Auch wenn selten, kann es zu vorübergehenden Störungen in der Wasseraufbereitung kommen, die dazu führen, dass die Qualität des Trinkwassers kurzzeitig beeinträchtigt ist. Informationen darüber werden in der Regel von den Wasserversorgern kommuniziert.
  • Besonders empfindliche Personen: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, Babys und Kleinkinder können empfindlicher auf Verunreinigungen im Wasser reagieren.

Was kann man tun, um das Risiko zu minimieren?

  • Regelmäßiges Spülen der Leitungen: Besonders nach längerer Abwesenheit oder in wenig genutzten Räumen sollte man die Leitungen ausreichend spülen, um stehendes Wasser zu entfernen.
  • Kaltwasser bevorzugen: Warmwasser aus der Leitung sollte man nicht zum Trinken oder Kochen verwenden, da sich hier Keime leichter vermehren können.
  • Überprüfung der Hausinstallation: Bei alten Rohren oder Unregelmäßigkeiten sollte man die Hausinstallation von einem Fachmann überprüfen lassen.
  • Informationen des Wasserversorgers beachten: Bei öffentlichen Bekanntmachungen des Wasserversorgers über Qualitätsprobleme sollte man die Empfehlungen befolgen.
  • In Zweifelsfällen abkochen: Wenn man sich unsicher ist, ob das Wasser bedenkenlos trinkbar ist, kann man es zur Sicherheit abkochen.

Fazit:

Deutsches Leitungswasser ist in der Regel von sehr guter Qualität. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass es unter bestimmten Umständen zu Verunreinigungen kommen kann, die Durchfall verursachen. Durch Beachtung einfacher Vorsichtsmaßnahmen kann man das Risiko minimieren und sicherstellen, dass man bedenkenlos Trinkwasser genießen kann. Bei anhaltenden Beschwerden sollte man einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.

Dieser Artikel betont die hohe Qualität des deutschen Leitungswassers, weist aber gleichzeitig auf mögliche Risiken hin und gibt praktische Tipps zur Minimierung dieser Risiken.