Was fördert die Aufnahme von Calcium?

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Für eine optimale Aufnahme von Calcium ist Vitamin D unerlässlich. Es unterstützt die Aufnahme aus dem Darm ins Blut, reguliert den Calciumstoffwechsel und fördert den Einbau in die Knochen, was die Knochengesundheit stärkt.
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Calcium-Aufnahme: Mehr als nur Milchprodukte – ein ganzheitlicher Ansatz

Calcium, der wichtigste Bestandteil unserer Knochen, ist essentiell für zahlreiche Körperfunktionen, von der Muskelkontraktion bis zur Nervenübertragung. Doch allein die Aufnahme ausreichender Mengen an Calcium über die Nahrung reicht nicht aus. Ein optimaler Calcium-Stoffwechsel benötigt ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die wir im Folgenden beleuchten.

Vitamin D – der Schlüssel zur Calcium-Resorption: Die wohl wichtigste Rolle spielt Vitamin D. Es fungiert nicht nur als Transporthelfer, indem es die Aufnahme von Calcium im Dünndarm effektiv steigert, sondern reguliert auch den gesamten Calciumhaushalt. Ein Vitamin-D-Mangel führt zu einer verringerten Calcium-Absorption, was sich negativ auf den Knochenaufbau und die Knochendichte auswirkt und das Risiko für Osteoporose erhöht. Die ausreichende Versorgung mit Vitamin D, idealerweise durch Sonnenlicht (in Maßen!), aber auch durch die Ernährung oder Supplementierung, ist daher fundamental für eine optimale Calcium-Aufnahme.

Weitere Einflussfaktoren auf die Calcium-Bioverfügbarkeit:

  • Magensäure: Eine ausreichende Magensäureproduktion ist notwendig, um Calcium aus der Nahrung freizusetzen und in eine resorbierbare Form zu überführen. Eine verminderte Magensäureproduktion, wie sie bei älteren Menschen oder bei der Einnahme von Protonenpumpenhemmern auftreten kann, beeinträchtigt die Calcium-Aufnahme.

  • Phytinsäure und Oxalsäure: Diese in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthaltenen Substanzen binden Calcium und hemmen dadurch die Resorption. Der Verzehr calciumreicher Lebensmittel zusammen mit ballaststoffreichen Mahlzeiten sollte daher bedacht erfolgen. Eine ausreichende Zubereitung und Verarbeitung der Lebensmittel kann den Gehalt an Phytat und Oxalat reduzieren.

  • Laktoseintoleranz: Milchprodukte sind eine wichtige Calciumquelle. Bei Laktoseintoleranz kann die Aufnahme von Calcium aus Milchprodukten jedoch eingeschränkt sein. Alternativen wie calciumreiche Gemüse (z.B. Brokkoli, Grünkohl), Tofu oder calcium-angereicherte Lebensmittel bieten hier eine Lösung.

  • Proteinzufuhr: Ausreichend Protein ist für den Knochenaufbau essentiell. Es unterstützt den Calcium-Einbau in die Knochenmatrix und fördert somit die Knochendichte. Allerdings sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Calcium und Protein eingehalten werden, da ein zu hoher Proteinverzehr die Calciumausscheidung erhöhen kann.

  • Gleichzeitige Einnahme von Medikamenten: Bestimmte Medikamente, wie z.B. einige Kortisonpräparate oder Diuretika, können die Calciumausscheidung erhöhen und somit die Calcium-Bilanz negativ beeinflussen. Eine entsprechende Beratung durch den Arzt ist wichtig.

Fazit: Die Aufnahme von Calcium ist ein komplexer Prozess, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D, eine gesunde Ernährung mit einer ausgewogenen Balance an Nährstoffen und die Berücksichtigung möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sind entscheidend für eine optimale Calcium-Resorption und die Erhaltung einer gesunden Knochendichte. Im Zweifelsfall sollte eine individuelle Beratung durch einen Arzt oder Ernährungsberater in Anspruch genommen werden.