Was passiert bei zu wenig Eisen im Körper?

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Bei Eisenmangel kommt es zu einer Störung der Blutbildung und einer Anämie. Die Symptome zeigen sich insbesondere in Form von Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Reizbarkeit.

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Eisenmangel: Wenn der Körper auf Sparflamme läuft

Eisen ist ein essenzielles Spurenelement, das eine Schlüsselrolle in unserem Körper spielt. Es ist ein zentraler Bestandteil des Hämoglobins, dem roten Blutfarbstoff, der Sauerstoff von der Lunge zu den Organen und Geweben transportiert. Eisen ist aber auch für viele andere wichtige Funktionen unerlässlich, darunter die Energieproduktion, das Wachstum, die Zellteilung und die Funktion des Immunsystems. Wenn dem Körper nicht ausreichend Eisen zur Verfügung steht, spricht man von Eisenmangel, der im schlimmsten Fall zu einer Eisenmangelanämie führen kann.

Wie kommt es zu Eisenmangel?

Eisenmangel kann verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten sind:

  • Unzureichende Eisenzufuhr: Eine Ernährung, die arm an Eisen ist, kann zu einem Mangel führen. Besonders betroffen sind Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, da Eisen aus tierischen Produkten besser vom Körper aufgenommen wird.
  • Erhöhter Eisenbedarf: In bestimmten Lebensphasen ist der Eisenbedarf erhöht, beispielsweise bei Schwangeren, Stillenden, Säuglingen und Kindern im Wachstum. Auch Leistungssportler benötigen mehr Eisen.
  • Blutverlust: Chronischer Blutverlust, beispielsweise durch starke Menstruation, Magen-Darm-Blutungen (z.B. durch Geschwüre oder Darmpolypen) oder häufiges Nasenbluten, kann zu Eisenmangel führen.
  • Resorptionsstörungen: Bestimmte Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, wie Zöliakie oder Morbus Crohn, können die Eisenaufnahme im Körper beeinträchtigen.
  • Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente, wie beispielsweise Protonenpumpenhemmer (PPI) zur Behandlung von Sodbrennen, können die Eisenaufnahme behindern.

Symptome: Wenn der Körper schlappmacht

Die Symptome von Eisenmangel entwickeln sich oft schleichend und sind anfangs unspezifisch. Je länger der Mangel anhält, desto deutlicher werden die Beschwerden. Typische Symptome sind:

  • Müdigkeit und Erschöpfung: Eines der häufigsten Symptome ist ein anhaltendes Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung, selbst nach ausreichend Schlaf.
  • Blässe: Durch den Mangel an Hämoglobin wirkt die Haut oft blass, insbesondere im Gesicht und an den Schleimhäuten.
  • Atemnot bei Belastung: Da weniger Sauerstoff transportiert werden kann, kommt es bei körperlicher Anstrengung schnell zu Atemnot.
  • Konzentrationsschwäche und Gedächtnisprobleme: Eisenmangel kann die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Kopfschmerzen und Schwindel: Auch Kopfschmerzen und Schwindel können auf einen Eisenmangel hindeuten.
  • Brüchige Nägel und Haarausfall: Ein Mangel an Eisen kann sich auch auf die Gesundheit von Nägeln und Haaren auswirken.
  • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen: Eisenmangel kann die Stimmung negativ beeinflussen und zu Reizbarkeit führen.
  • Restless-Legs-Syndrom: Unruhige Beine, insbesondere nachts, können ein Zeichen für Eisenmangel sein.
  • Heißhunger auf ungewöhnliche Dinge (Pica-Syndrom): In seltenen Fällen kann Eisenmangel zu einem Heißhunger auf ungewöhnliche Dinge wie Eis, Ton oder Erde führen.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose von Eisenmangel wird in der Regel durch eine Blutuntersuchung gestellt. Dabei werden verschiedene Eisenwerte gemessen, darunter der Hämoglobinwert, der Ferritinwert (Speichereisen) und das Serumeisen.

Die Behandlung von Eisenmangel richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad des Mangels. In leichten Fällen kann eine Ernährungsumstellung ausreichend sein, um den Eisenspeicher wieder aufzufüllen. Eisenreiche Lebensmittel sind beispielsweise rotes Fleisch, Innereien, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse und Vollkornprodukte.

Bei stärkerem Eisenmangel werden in der Regel Eisenpräparate in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen verschrieben. Die Einnahme sollte idealerweise auf nüchternen Magen erfolgen, um die Aufnahme zu verbessern. Vitamin C kann die Eisenaufnahme zusätzlich fördern.

In seltenen Fällen, beispielsweise bei schweren Resorptionsstörungen oder anhaltenden Blutverlusten, kann eine Eiseninfusion notwendig sein.

Vorbeugung ist besser als Nachsorge

Um einem Eisenmangel vorzubeugen, ist eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eisen wichtig. Besonders Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangere und Stillende sollten auf eine ausreichende Eisenzufuhr achten.

Fazit

Eisenmangel ist ein häufiges Problem, das erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um die Symptome zu lindern und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen können helfen, einem Eisenmangel vorzubeugen.